Cluster & Netzwerke
CLUSTER & DEFINITIONEN
Aus dem Englischen übersetzt beschreibt der Begriff des Clusters eine Bündelung mehrerer gleicher Dinge. Cluster stellen eine regionale Ballung von Unternehmen und Institutionen der gleichen oder der ähnlichen und verwandten Branchen dar, welche in verschiedenen Weisen miteinander verknüpft sind. Kennzeichnend für ein Cluster sind dabei die räumliche Nähe der Unternehmen und Institutionen zueinander und Verbindungen untereinander, dabei können sich die verschiedenen unternehmerischen Kompetenzen treffen und ergänzen sowie das Vorhandensein von staatlichen und privaten Institutionen, welche Unterstützungsleistungen anbieten.
Die Unternehmen der Region produzieren ähnliche Güter oder Dienstleistungen, nutzen gemeinsame Zulieferer und Infrastruktur und haben Verbindungen zu nachgeordneten Branchen und Kunden. Voll ausgebildete Cluster decken die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Grundlagenforschung bis zur Vermarktung fertiger Produkte.
Cluster sind dabei nicht nur Wertschöpfungsketten, sondern fördern auch den regionalen Wettbewerb durch fruchtbare Konkurrenzsituationen. Akteure einer Wertschöpfungskette sind produzierende Unternehmen, Zuliefer- und Dienstleistungsunternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, aber beispielsweise auch Unternehmensverbände.
Quelle: Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, Michael E. Porter 1990: The Competetive Advantage of Nations
CLUSTERINITIATIVEN
Clusterinitiativen sind für die wirtschaftliche Entwicklung von hoher Bedeutung, da durch immer kürzere Innovationszyklen der Druck auf die Unternehmen erhöht wird und sie somit auch schneller mit innovativen Produkten auf rasch wechselnde Marktbedingungen reagieren müssen. Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen ist die ständige Entwicklung neuer Technologien aufgrund des begrenzten Zugangs zu Forschungsmöglichkeiten keine leichte Aufgabe. Clusterinitiativen können die KMU dabei durch gemeinsames Handeln unterstützen. Sie ermöglichen einen raschen Austausch auf regionaler Ebene, stärken die Beziehungen der Wirtschaftsakteure und damit auch die Innovationskraft.
Von einer Clusterinitiative wird gesprochen, wenn die in Netzwerken entstandenen innovationsorientierten Kooperationsbeziehungen zunehmend strategisch und systematisch abgestimmt und dokumentiert werden (Marketing), gezielt Lücken, beispielsweise in den Kompetenzen oder der Wertschöpfungskette, geschlossen werden und wenn diese Aktivitäten organisatorisch fundiert werden, beispielsweise durch Einbindung in eine Trägerorganisation. Oft sind solche Clusterinitiativen als Teil der Wirtschaftsförderung oder des Technologietransfers in die regionale Strukturpolitik eingebunden oder sogar von dort gegründet. Entscheidend bleibt, dass die Cluster-Akteure auf Grund einer gemeinsamen Zielsetzung in der systematischen und organisatorisch verorteten Zusammenarbeit im Cluster einen höheren Einzel- und Gesamtnutzen erkennen und anstreben, den sie alleine nicht schaffen könnten. Gegenüber überregional und landesweit ausgerichteten Netzwerken oder losen Kooperationsformen zeichnen sie sich dadurch aus, dass sie regional verortet sind und gezielt innovative Kooperationspotenziale systematisch aktivieren um Synergien und Wachstum zu generieren.
Quelle: Clusterportal Baden-Württemberg, Regionaler Clusteratlas Baden-Württemberg
CLUSTER & CLUSTERINITIATIVEN IN HEILBRONN-FRANKEN
Die Wirtschaft der Region ist im Vergleich zum Land Baden-Württemberg stärker von der Produktion geprägt. Daher liegt der Anteil des gesamten Dienstleistungssektors, auch der Unternehmensdienstleistungen, niedriger als im Landesdurchschnitt. Heilbronn-Franken weist gemessen an der Einwohneranzahl bundesweit die höchste Dichte an Weltmarktführern auf. Auch durch einen hohen Anteil an Beschäftigten in Cluster-Unternehmen gilt die Region als ausgesprochene Cluster-Region.