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    INTERVIEWREIHE: IM GESPRÄCH MIT...

    3 FRAGEN - 3 ANTWORTEN

    Willkommen zu unserer exklusiven Interviewreihe "IM GESPRÄCH MIT..." – begeben Sie sich mit uns auf eine spannende Reise durch die Köpfe und Geschichten unserer Expert*innen und Akteur*innen aus der Region Heilbronn-Franken. Tauchen Sie ein in die Welt von Innovation, Tradition und persönlicher Leidenschaft, während wir in jeder Ausgabe drei prägnante Fragen stellen und drei aufschlussreiche Antworten erhalten. Erleben Sie die Vielfalt und Dynamik unserer Region durch die Augen derer, die sie gestalten und prägen.

    Lassen Sie sich inspirieren, überraschen und informieren – jeden Monat erwartet Sie ein neues Gespräch.


    ... Prof. Dr.-Ing. Nicolaj Stache

    FRAGE 1: Die Hochschule Heilbronn bietet seit September 2024 ihren ersten KI-Studiengang - Bachelor in Angewandte Künstliche Intelligenz - an. Wie gut ist wurde dieser angenommen?

    Sehr gut! Der Bachelor-Studiengang bietet derzeit 40 Studienplätze, für die ein Vielfaches an Bewerbungen eingegangen ist. Aufgrund des großen Interesses haben wir die Studienplatzkapazität für die nächste Runde bereits erhöht. Dies zeigt, dass die Nachfrage nach einer fundierten Ausbildung im Bereich Künstliche Intelligenz enorm ist und dass die Region durch ihre aufstrebenden KI-Aktivitäten an Sichtbarkeit gewinnt. Unsere School of Applied Artificial Intelligence (SAAI), die diesen Studiengang ins Leben gerufen hat, verfolgt einen interdisziplinären und fakultätsübergreifenden Ansatz. Damit tragen wir dem stark wachsenden Bedarf an Fachkräften in der Region Rechnung. Und was könnte besser sein, als diese Fachkräfte praxisnah und interdisziplinär direkt hier vor Ort auszubilden?

    FRAGE 2: Dann werden bald erste Experten in KI von der Hochschule Heilbronn in den Arbeitsmarkt kommen. Es beginnt das Rennen um diese begehrten Köpfe. Wie können die Unternehmen der Region sich aufstellen, um diese zu rekrutieren?

    Unsere Studierenden sind aufgrund des hohen Praxisbezugs des Studiengangs bereits früh an der Zusammenarbeit mit Unternehmen interessiert. Deshalb empfehle ich den Unternehmen, sich frühzeitig als attraktive Arbeitgeber zu positionieren und in Erscheinung zu treten. Häufig fällt die Entscheidung für eine Branche oder ein Unternehmen bereits in den ersten Semestern des Studiums. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, junge Talente für sich zu gewinnen: von studentischen Arbeiten über Werkstudententätigkeiten bis hin zur Förderung über das Studium mit vertiefter Praxis. Darüber hinaus bietet auch die gemeinsame Forschung mit der Hochschule – beispielsweise im Rahmen von Projekten, an denen Studierende aktiv mitwirken – eine hervorragende Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Fachkräfte langfristig an das Unternehmen zu binden.


    FRAGE 3: Es gibt ja zahlreiche KI Projekte im Umfeld des Bildungscampus. An welchen ist die Hochschule beteiligt und was sollten sich unsere Unternehmen unbedingt anschauen, wenn sie sich auf den Weg zu angewandter KI machen wollen?

    Die Hochschule Heilbronn beschäftigt sich schon lange mit Künstlicher Intelligenz – also nicht erst, seit das Thema überall präsent ist. Wir haben viele spannende Forschungsprojekte, zum Beispiel zum automatisierten Fahren, wo es um die Umgebungsinterpretation für autonome Fahrzeuge geht, oder im Bereich KI für die industrielle Produktion, den wir im Center for Industrial AI vorantreiben. Auch in der Medizin und den Wirtschaftswissenschaften arbeiten wir an innovativen KI-Anwendungen. Ein großes, übergreifendes Projekt ist AI TRAQC, das wir gemeinsam mit der DHBW, der TU München und dem Fraunhofer IAO durchführen.


    Ein echtes Highlight – gerade für Unternehmen – ist unser Virtuelles KI-Labor. Das ist eine Art digitales Schaufenster, das man einfach über den Browser aufrufen kann. Dort gibt es nicht nur eine Einführung in das Thema Künstliche Intelligenz, sondern vor allem Einblicke in unsere aktuellen Forschungsarbeiten. Was besonders spannend ist: Das Labor verknüpft virtuelle Inhalte mit realen Demonstratoren, die wir hier vor Ort haben. Unternehmen können sich also anschauen, welche KI-Anwendungsfälle es gibt, und prüfen, ob sich Ähnliches auch für ihre eigenen Herausforderungen nutzen lässt. Und falls es Fragen gibt oder Unterstützung beim Einstieg benötigt wird – wir bieten auch kostenlose Erstberatungen an, um den Unternehmen den Zugang zur KI so einfach wie möglich zu machen.
     

    KURZVITA:
    Nicolaj Stache legte im Jahr 2010 seine Promotion mit dem Themenschwerpunkt der industriellen Bildverarbeitung an der RWTH Aachen mit Auszeichnung ab. Anschließend durchlief er mehrere Stationen bei dem Automobil-Zulieferer Continental in den Bereichen Fahrerassistenzsysteme, Sensorik und automatisiertes Fahren. Zuletzt leitete er dort das „Artificial Intelligence Center“ mit dem Ziel, künstliche Intelligenz im Automobilbereich besser nutzbar zu machen. Seit dem Jahr 2016 ist er Professor für Messtechnik und Sensorik an der Hochschule Heilbronn im Studiengang „Automotive Systems Engineering“. Seit 2017 ist er Prodekan in der Fakultät Mechanik und Elektronik, leitet den Studiengang und ist Mitgründer des an der Hochschule angesiedelten Zentrums für maschinelles Lernen (ZML), das er mit einer Kollegin leitet. Im Jahr 2020 wurde er zum Forschungsprofessor für Künstliche Intelligenz ernannt und seit Anfang 2021 ist er Mitglied im Baden-Württemberg Center of Applied Research (BW-CAR). Sein Forschungsinteresse gilt der Wahrnehmung und Sensordateninterpretation mit Mitteln des maschinellen Lernens im industriellen Anwendungsumfeld.

    Persönliche Leidenschaft: Es ist die Begeisterung, Werkzeuge des maschinellen Lernens auf neue Problemstellungen anzuwenden und anzupassen, um in kürzerer Zeit bessere Ergebnisse zu erzielen, als es auf klassische Weise möglich wäre.

     

     

    Bildquelle: Hochschule Heilbronn

     

     
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