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    Weinbauverbände und Kreise im Schulterschluss - In Baden-Württemberg fallen Landkreis-Grenzen

    Für den Weintourismus fallen in Baden-Württemberg Landkreis-Grenzen. Die Weinbauverbände von Baden und Württemberg und der Landkreistag waren sich bei ihrem dritten Treffen einig: „Kreisgrenzen sind keine touristische Destination“, formulierte Landkreistag-Präsident Joachim Walter. Tourismus und Landkreise seien eng miteinander verbunden, betonten Landräte aus weinbautreibenden Kreisen vom Taubertal bis zum Albtrauf und ins Markgräfler Land im Gespräch mit den Weinbauverbands-Präsidenten Kilian Schneider (Baden) und Hermann Hohl (Württemberg) am 27. Mai 2014 in Oberbergen am Kaiserstuhl. Themen waren neben dem Weintourismus die Zukunft der Weinbauberatung sowie die Folgen der aktuellen EU-Weinmarktpolitik mit der geplanten Anbauflächenausweitung, Produktionsbedingungen, Mindestlohn und die Erhaltung der Weinbaukultur. Touristische Aktivitäten in Württemberg stellte Friedrich Lörcher von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg von den Weinerlebnisführern und Weindozenten über Wein und Architektur bis zu Besenwirtschaft- und Weinfest-Zertifizierungen zusammen. Sein Appell: „Wir brauchen mehr.“ Walter: „Schilder allein sind kein Erlebnis.“ Kreisgrenzen dürfen beim Tourismus keine Rolle spielen, verlangte auch Christopher Krull, Geschäftsführer der Schwarzwald-Tourismus GmbH, die ein Kooperationsprojekt zur Erweiterung der Badischen Weinstraße durchführt. Dazu wurden Partner wie der Weinbauverband Baden, das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg, die Badische Weinwerbung, das Tourismusministerium Baden-Württemberg und acht Tourismusregionen zusammengeführt. Landrat Reinhard Frank (Main-Tauber-Kreis) sprach sich für eine „ganzheitliche Vermarktung“ der baden-württembergischen Weinregionen aus. Heilbronn-Landrat Detlef Piepenburg bezeichnete den Weintourismus als „spezielle Art der Wirtschaftsförderung“. Eine Wiederholung des Scheiterns eines vorhandenen und landschaftsbezogenen Tourismusverbandes wie Neckarland-Schwaben müsse vermieden werden. Präsident Joachim Walter: „Tourismus muss von unten kommen. Sympathiebeweise alleine reichen nicht.“ Partner müssten zusammenfinden. „Wir sind an einem engeren Zusammenrücken der Kreise beim Weintourismus interessiert“, bekräftigte Präsident Hermann Hohl. Einig war man sich, dass der Weintourismus noch in den Startlöchern steht und ein großes Potential beinhaltet. Die Touristiker wurden aufgefordert, die „Wein-Marken“ Baden und Württemberg deutlicher nach außen zu positionieren. Auch das Thema Außenbebauung spielte beim Treffen in der Weinberglandschaft des Kaiserstuhls eine Rolle. Württembergs Weinbauverbandspräsident Hermann Hohl: „Unsere Betriebe stehen in den Startlöchern und wollen in Sachen Weintourismus mehr tun.“ Dabei stoße man immer wieder an aktivitätshemmende Vorschriften und deren unterschiedliche Auslegungen in verschiedenen Landkreisen. Hohl zeigte sich auch besorgt, dass Zuschüsse der EU verloren gehen. Seitens der Weinwirtschaft wurde eine Vereinheitlichung der Verfahrensweisen gefordert. Landrat Detlef Piepenburg (Heilbronn) meinte, entscheidend sei, was die Betriebe vor Ort brauchen: „Wir versuchen alle Möglichkeiten auszuschöpfen.“ In Oberbergen besichtigten die Delegationen das mehrstöckige in die Landschaft integrierte moderne Weingut von Franz Keller. Demnächst soll beim Ministerium ein „Runder Tisch“ zum Themenkomplex Weintourismus und Baurecht stattfinden. Einen Schulterschluss praktizieren Verbände und Landkreistag bei der sogenannten Offizialberatung für Weingärtner. Die Landesregierung plant Veränderungen, die nicht auf Zustimmung der Weinbauverbände stoßen. Partner haben sie jetzt in den Landkreisen gefunden. Gemeinsam hält man an der freiwilligen, objektiven, weil industrieunabhängigen Beratung fest. Präsident Walter: „Wir stehen Schulter an Schulter und sind für den Erhalt der Offizialberatung.“ Sie sei für die Weingärtner und insbesondere für kleinere Betriebe in der jetzigen Form durch ihre Praxisnähe unerlässlich. Weinbauverbandspräsident Hermann Hohl begrüßte den Schulterschluss: „Es ist gut, dass wir gemeinsam die Beratung aufrechterhalten wollen.“ Die Treffen von Landkreistag und Weinbauverbänden fanden seit 2012 abwechselnd in Baden (2012 Durbach, 2014 Oberbergen) und Württemberg (2013 im Ingelfinger Fass) statt. 2015 ist das vierte Treffen wieder in Württemberg geplant. Quelle: Weinbauverband Württemberg, Gerhard Schwinghammer vom 27.05.2014
     
     
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