Gebündelte Vermarktung von touristischen Themen erstrebenswert
Die WHF lädt die Touristikgemeinschaften der Region ein, um erneut gemeinsam über die touristische Vermarktung der Region Heilbronn-Franken und ihren Landschaften zu diskutieren.
Nr. 40/2002 (23. Dezember 2002)
Arbeitskreis "Tourismus" trifft sich in Öhringen
Gebündelte Vermarktung von Themen erstrebenswert
Die baden-württembergische Landesregierung hält trotz der in der Region Heilbronn-Franken gegebenen Heterogenität eine Verbesserung der Effektivität der regionalen Tourismus-Marketingarbeit im Hinblick auf die Erhöhung der touristischen Schlagkraft der Region nach außen für erstrebenswert. Die gebündelte Vermarktung der Themen Wein, Rad fahren, Kultur und Gastronomie und Gesundheit könnte dabei ein Ansatz sein. Auf Einladung der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF) treffen sich die Geschäftsführer der Touristikgemeinschaften Ende Januar in Öhringen.
Die Gesellschafterversammlung der WHF hat jüngst beschlossen, dass die gemeinsame Vermarktungsgesellschaft der Region zukünftig "keine eigenen operativen touristischen Maßnahmen" entwickeln wird, sondern nur als "Briefträger" die Projektanträge der Touristikgemeinschaften in der Region Heilbronn-Franken zur Fördermittelbeantragung bei der Tourismus-Marketing GmbH Baden-Württemberg einreichen wird. "Der Beschluss wurde nicht deshalb so gefällt, weil man keine gemeinsamen touristischen Themen in der Region gesehen hätte, sondern weil die Zusammenarbeit mit der WHF von einzelnen Touristikgemeinschaften geradezu boykotiert wurde", sagt Steffen Schoch, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF).
Dass die WHF den Touristikgemeinschaften auch weiterhin ihre Unterstützung anbietet wird auch dadurch deutlich, dass jetzt durch die WHF für Ende Januar zu einem gemeinsamen Gespräch ins hohenlohische Öhringen eingeladen wurde. "Die Hand für eine Zusammenarbeit ist auch zukünftig ausgestreckt", so WHF-Geschäftsführer Steffen Schoch, der es "jammerschade" fände, wenn man nicht doch noch zusammenkommen würde. Die eigentlichen Leid tragenden sieht Schoch in den touristischen Leistungsträgern wie der Hotellerie und Gastronomie, dem Weinbau, den Freizeitparks und Erlebnisbädern sowie den Kommunen, die vom Tourismus leben müssen.
Wenn auch die Region Heilbronn-Franken mit ihren touristischen Landschaften nicht unbedingt eine "gewachsene Tourismusregion" wie der Schwarzwald oder der Bodensee per se ist, stellte jüngst die größte deutsche Online-Umfrage "Perspektive-Deutschland" der Region Heilbronn-Franken v.a. im Bereich der sogenannten weichen Standortfaktoren gute Werte aus. Zitat: "Die Region Heilbronn-Franken besticht durch faszinierende Landschaften mit ursprünglichen Wäldern, mächtigen Burgen und Schlössern zwischen sonnenverwöhnten Weinbergen sowie idyllischen Flussniederungen, herrlichen Hügellandschaften und romantischen Seen mit kilometerlangen Rad- und Wanderwegen, anspruchsvollen Golfplätzen sowie einer ausgezeichneten Gastronomie." "Was will man mehr," so fragt sich Steffen Schoch.
"Der Gast trifft hier auf das größte deutsche Rotweinanbaugebiet und die drei Weinanbaugebiete Baden, Württemberg und Franken. Heilbronn ist die "Weinhauptstadt" Württembergs und bietet, wie auch v.a. die TG Kraichgau-Stromberg, die TG Liebliches Taubertal und die TG Hohenlohe buchbare (wein-) touristische Produkte an", bereichtet der Geschäftsführer weiter. Beispielhaft nennt er die Angebote auf Winzerhöfen bis hin zu kulinarischen Angeboten in First-Class-Restaurants sowie die zahlreichen Weinlehrpfade, Vinotheken, Besenwirtschaften und Weinbaumuseen. Schoch betont, dass die Region Heilbronn-Franken über ein qualifiziertes, ausgeschildertes Radwegenetz mit einer geschätzten Streckenlänge von etwa 4.000 Kilometern verfüge. "Überregionale Radwege und Rundstrecken bieten dem sportlich ambitionierten Radfahrer genauso etwas wie dem Familienurlauber", sagt Schoch, der selbst ein begeisterter Radfahrer ist.
Aus Sicht der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF) sind beim Thema Wein und bei der Vernetzung der Radwege noch große touristische Potenziale vorhanden. Gerade das Thema Wein könnte ein Alleinstellungsmerkmal der Region Heilbronn-Franken sein, da aus weinbautechnischer Sicht hier viele Reize versteckt sind. Zahlreiche autochthone Rebsorten werden in der Region Heilbronn-Franken angebaut und weiterentwickelt, was für Weinreisende aus aller Welt von großem Interesse ist. Die geplante Reaktivierung der Schwäbischen Weinstraße als "Württemberger Weinstraße" könnte hier gute Impulse geben und die "weintouristischen Qualitäten" des Weinlandes Württemberg von Metzingen bis nach Weikersheim auf einer Länge von rund 300 km wie an einer Perlenkette aufreihen.
Nicht zu verachten sind auch die zehn Golfplätze in der Region Heilbronn-Franken. Der Golfsport liegt im Trend und findet auch immer mehr jüngeres Publikum. Alljährlich einen großen Zuspruch erfahren die zahlreichen Freilichtbühnen in der Region. Auch hier wurde begonnen, dies verbunden mit Wochenendpauschalen anzubieten.
Besondere Impulse für die Tourismusbranche in der Region Heilbronn-Franken werden nach Aussage der aktuellen Prognos-Studie "Projekt Zukunft: Heilbronn-Franken 2020" , welche durch die IHK Heilbronn-Franken beauftragt wurde, Zitat: "... durch das immer stärkere Zusammenwachsen der Themen Natur, Kultur, Fitness, Gesundheit und vor allem Wellness hervorgehen." Die wichtigste zukünftige Entwicklung im Wellnessbereich stellt nach dieser Studie die Einbeziehung von Wellness-Angeboten als Komponente in anderen Urlaubsformen dar. "Wellness and Culture" verbindet die Vorteile einer Kulturregion mit denen eines Wellnessurlaubs. Grundlage für weitere Potenzialzuwächse bildet die immer größere Akzeptanz von Wellnessangeboten und -produkten bei Männern und Jugendlichen.
Spezialisierung, Differenzierung und Professionalisierung bieten Marktpotenziale für den Wellnessbereich; Angebotserweiterung durch "Mental Coaching", alternative Heilmaßnahmen, Homöopathie; Angebot von "ursprünglichen" Wellnessformen, z.B. Ayurveda im Ursprungsland Indien oder durch das "Einfliegen" von Spezialisten und Persönlichkeiten, z.B. Reikilehrer aus Japan, so die Studie weiter.
Schoch resümiert, dass die Effektivität und v.a. die touristische Schlagkraft der Region durch eine Bündelung von Themen (z. B. Wein, Rad fahren und Kultur) unter einem - auch operativ wirkenden - Dach noch verbessert werden könnten. Ein gemeinsamer Auftritt nach draußen mache v.a. in weiter entfernt liegenden Zielregionen Sinn. Es sei dabei nicht geplant, den Begriff "Heilbronn-Franken" als touristische Marke aufzubauen. Er soll lediglich zur geografischen Zuordnung über die Positionierung der Region Heilbronn-Franken dienen. Die touristische Kraft diese Region stecke in den Landschaften und bestehenden Marken der Region. Man denke hier nur an die Kraft und Ausstrahlung, die in der Marke "Hohenlohe" liegt.
Werden Tourismus- und Gesundheitsangebote zusammengeführt und mit einer quantitativen wie auch qualitativen Erweiterung der Übernachtungsangebote verbunden, so könnte sich die Region Heilbronn-Franken mit ihren touristischen Landschaften weiter profilieren und sich gegenüber anderen Tourismus- und Freizeit-regionen gut positionieren. Damit könnten die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismus- und Gesundheitsanbieter gestärkt und die Beschäftigungspotenziale der Region gefördert werden. Genau dafür will sich Steffen Schoch auch weiterhin einsetzen und sowohl die Touristikgemeinschaften als auch seine Gesellschafter vom einem "Nutzen in der Zusammenarbeit für beide Seiten" überzeugen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH unter Telefon 07131 - 7669 860 oder im Internet unter www.heilbronn-franken.com.
Downloads
40-02_Tourismus.doc
Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH | Weipertstraße 8-10 | 74076 Heilbronn | Telefon 0049 - 7131-7669-860