Landrat Schauder im Dialog mit dem Unternehmen aus Bad Mergentheim
Landrat Christoph Schauder hat gemeinsam mit Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis, das Unternehmen UFT (Umwelt- und Fluid-Technik) am Hauptsitz in Bad Mergentheim besucht. Im Dialog mit den beiden Geschäftsführern Marion Falz-Wülk und Michael Drechsler sowie Holmer Steinriede, Abteilungsleiter Hydro-Mechanik, standen aktuelle Herausforderungen beim Gewässerschutz, der technische Fortschritt bei der Infrastruktur und die Fachkräftegewinnung im Fokus.
„Klares, keimfreies sowie jederzeit verfügbares Trinkwasser in den eigenen vier Wänden ist keine Selbstverständlichkeit. Es ist vielmehr das Ergebnis stetiger Innovationsbereitschaft in der gesamten Wasserwirtschaft. Der personelle und technische Aufwand sowie das technische Know-How, um dieses sensible und systemrelevante Gut fehlerfrei und gut geschützt bereitzustellen, sind enorm. Ich freue mich sehr über die Gelegenheit, bei einem Unternehmen aus der Region Einblicke aus erster Hand zu erhalten, welches seit mehr als 45 Jahren als Pionier auf diesem Gebiet fungiert“, erklärte Landrat Christoph Schauder.
„Bei uns dreht sich alles um das Thema Wasser. Was mit der von unserem Firmengründer Prof. Dr. Brombach entwickelten ‚Wirbeldrossel‘ für Regenüberlaufbecken begann, ist heute ein komplexes Themenfeld mit enormer Bandbreite und einer weitreichenden Produktpalette im Bereich der Regenwasserbehandlung, die individuell auf den Kunden zugeschnitten wird“, sagte Geschäftsführer Michael Drechsler. Ziel sei es zudem, dem Kunden im Idealfall ein Komplettpaket bieten zu können. Der Kundenstamm reiche dabei von internationalen Kunden bis zu kleineren Kommunen aus der Region.
„Wir liefern nicht nur das reine Produkt, sondern bieten auch die Software und das Zubehör sowie den Service und die Wartung. Auch die Themen Netzwerk und Datensicherheit haben in unseren Unternehmensleistungen mittlerweile an Profil gewonnen“, ergänzte Abteilungsleiter Holmer Steinriede.
Fachkräftegewinnung im Landkreis bleibt Dauerthema für Unternehmen
Beim Thema Fachkräftegewinnung waren sich Landkreisverwaltung und Unternehmensführung darüber einig, dass die Zukunft weitere Herausforderungen nach sich ziehen werde. „Wir möchten potentielle Bewerberinnen und Bewerber sowie unsere Mitarbeitenden langfristig von uns überzeugen. Deshalb legen wir großen Wert auf einen spannendes, attraktives und individuell zugeschnittenes Arbeitsumfeld“, erklärte Geschäftsführerin Marion Falz-Wülk. „Home-Office, Mitarbeitervorteile und weitere zusätzliche Leistungen haben einen festen Platz in unserer Unternehmenskultur.“ Aktuell seien laut Marion Falz-Wülk zwar alle Ausbildungsplätze besetzt, ein Rückgang bei den Bewerbungen sei allerdings festzustellen.
„Beim Thema Fachkräfte wird der Wind rauer, das spüren wir als Landratsamt ebenfalls sehr deutlich. Aus unserer Sicht ist diese Herausforderung nur gemeinschaftlich und im Schulterschluss mit den Unternehmen aus der Region zu meistern“, erklärte Dezernentin Ursula Mühleck und verwies auf die vielfältigen Aktivitäten des Kreises, beispielsweise die Kampagne „Karriere Daheim“, das Praktikumsportal „jobs4young“, die Initiative „Ausbildungsbotschafter“ sowie die Plattform „Platz für Originale“.
Auch das neu initiierte Veranstaltungsformat „Abend des Handwerks“ war in diesem Zusammenhang Thema. An dem Event haben sich bei der Premierenveranstaltung mehr als 30 Aussteller aus der Region sowie die UFT beteiligt. Es hat die Zielsetzung, jungen Menschen die Vielfalt des Handwerks praxisnah und authentisch näher zu bringen. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass dem enormen Planungsaufwand nicht zufriedenstellende Besucherzahlen gegenüberstanden. Trotzdem sind wir von dem Konzept überzeugt und werden aus der Premierenveranstaltung die richtigen Schlüsse ziehen. Die mehr als 30 Aussteller waren meiner Meinung nach ein starkes Signal, dass im Main-Tauber-Kreis die Bereitschaft besteht, die Herausforderung Fachkräftemangel gemeinsam anzugehen“, bilanzierte Landrat Schauder.
Ein Blick in die Historie – Pionierarbeit mit mehr als 60 Patenten als Resultat
Mit der Entwicklung der ersten „Wirbeldrossel“, einem passiven Abflussbegrenzer zum Einsatz in Regenüberlaufbecken und Regenrückhaltebecken, wurde die Firma UFT von Prof. Dr. Hansjörg Brombach im Jahr 1977 als Ein-Mann-Betrieb gegründet. Im weiteren Verlauf der 45-jährigen Unternehmensgeschichte wurden mehr als 60 Patente angemeldet. Heute arbeiten am Standort in Bad Mergentheim knapp 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zudem hat das Unternehmen Tochterfirmen in Norwegen, Frankreich und der Tschechischen Republik sowie eine weltweite Vernetzung mit Vertretungen in weiteren elf Ländern.
Text- und Bildquelle: Landratsamt Main-Tauber-Kreis