Landrat Schauder im Dialog mit Familienbetrieb Schenk aus Unterschüpf
Gemeinsam mit Bürgermeisterin Heidrun Beck aus Boxberg, Ortsvorsteher Stefan Graf und Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung, hat Landrat Christoph Schauder das Unternehmen Fenster Schenk in Boxberg-Unterschüpf besucht. Die Themen, die mit Geschäftsführer Jerome Krieck und Schwiegervater Herbert Schenk besprochen wurden, waren dabei so vielfältig wie die Produktpalette des Familienbetriebes.
Demographischer Wandel verstärkt Abwärtsspirale bei den Fachkräften
„Das Zusammenspiel aus einem sich verschärfenden Mangel an Fachkräften und dem einsetzenden demographischen Wandel stimmt mich nachdenklich. Die Entwicklung ist bereits jetzt spürbar, ich sehe sie allerdings erst am Anfang. Diese Dynamik wird sich in den nächsten Jahren intensivieren. Mittlerweile sind wir an dem Punkt, an dem sich die Unternehmen bei potenziellen Auszubildenden bewerben“, sagte Landrat Schauder im Austausch. Betriebe seien zudem durch die Auswirkungen der Pandemie und des russischen Angriffskrieges vorbelastet.
„Nachwuchskräfte werden in Zukunft zu einer Mangelware“
„Katastrophal ist hier noch eine diplomatische Formulierung. Wir als produzierendes Unternehmen erleben den Mangel an Fachkräften hautnah. Die Qualität und die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens definieren sich auch über die Qualifikation und Einsatzbereitschaft seiner Mitarbeitenden“, stimmten Geschäftsführer Krieck und Herbert Schenk dem Statement des Landrats zu. „Unsere aktuelle Belegschaft verkörpert diese Eigenschaften vollumfänglich, doch motivierte und qualifizierte Nachwuchskräfte werden in Zukunft zu einer Mangelware“, ergänzte Jerome Krieck. Eine verstärkte und unbürokratische Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt könne hier Teil der Lösung sein. Zudem geht der Betrieb aus Unterschüpf, der aktuell drei Lehrlinge ausbildet, neue Wege und intensiviert das Werben um potenzielle Nachwuchskräfte auf seinen Social-Media-Kanälen.
#karrieredaheim – Fachkräftegewinnung steht im Fokus des Landkreises
„Der Wirtschaftsstandort Main-Tauber-Kreis bietet Unternehmen und Fachkräften vielfältige Möglichkeiten. Diese Trümpfe gilt es auszuspielen, um die Standortvorteile über die Region hinaus sichtbar zu machen“, sagte der Landrat und verwies auf die gute Verkehrsanbindung, den fortschreitenden Breitbandausbau und bezahlbare Miet- und Baupreise.
Konkrete Hilfestellungen für Betriebe liefert die Wirtschaftsförderung des Landkreises. „Mit dem Konzept ‚Ausbildungsbotschafter‘ bringen wir junge Menschen aus den Betrieben an die Schulen. Sie vermitteln Schülerinnen und Schülern, die vor ihrem weiteren Berufsweg stehen, die Lehrstelle und den eigenen Betrieb auf attraktive und authentische Art und Weise. Dieses Konzept werden wir ausweiten“, erklärte Dezernentin Ursula Mühleck. Ergänzt wird das Angebot durch die digitale Brücke „jobs4young“, eine kostenfreie Praktikums- und Ausbildungsplattform, die Unternehmen und potenzielle Azubis aus der Region zusammenbringt. Unter dem Slogan „Karriere daheim“ bündelt der Landkreis sein breit gegliedertes Informations- und Werbeangebot an junge Menschen.
Die Möglichkeit zu individuellen Beratungen und Hilfestellungen sei zudem immer gegeben. „Der Landkreis hat für seine Betriebe immer ein offenes Ohr. Wir sind sehr dankbar für das offene und ehrliche Feedback aus den Unternehmen in unserem Kreis“, ergänzte Landrat Schauder.
Aus der Region für die Region – Familienunternehmen in dritter Generation
Der Familienbetrieb Schenk wurde von Hermann Schenk im Jahr 1945 gegründet. 1978 übernahm Glasermeister Herbert Schenk den väterlichen Betrieb. Kurze Zeit später wurde mit der Standortverlagerung innerhalb von Unterschüpf der Grundstein des heutigen Hauptsitzes gelegt. Im Jahr 1991 begann die rationelle Fenster- und Haustürenfertigung mit überregionaler Vertriebsstruktur. 2012 wurde das neue Kunststoffwerk mit eigenem Hochregallager, Produktion und Auslieferung in Betrieb genommen.
Die Produktpalette umfasst Haustüren und Fenster aus Holz, Holz-Aluminium, Kunststoff und Aluminium sowie Wintergärten und Glasfassaden. Hinzu kommen Produktangebote für Rollladen, Raffstores und Insektenschutz. Auch im Denkmalschutz werden individuelle Lösungen für die geschützten Objekte erarbeitet. Der Kundenkreis erstreckt sich dabei von einzelnen Endkunden aus der Region bis hin zu internationalen Großaufträgen aus Kasachstan. lra
Text- und Bildquelle: Landratsamt Main-Tauber-Kreis