Arbeitslosigkeit steigt weiter
Die Arbeitslosigkeit insgesamt ist weiter gestiegen. Sowohl in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) als auch in der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) hat die Arbeitslosigkeit aufgrund unterschiedlicher Effekte zugenommen. In der Grundsicherung nimmt die Zahl arbeitslos gemeldeter Personen aus der Ukraine zu. Seit dem 1. Juni haben Geflüchtete aus der Ukraine Anspruch auf SGB II-Leistungen und werden von den Jobcentern betreut.
Im Juli 2022 waren in Baden-Württemberg 226.881 Menschen arbeitslos gemeldet, 7.914 und damit 3,6 Prozent mehr als im Juni. Damit steigt die Arbeitslosenquote insgesamt auf 3,6 Prozent, bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf 2,7 Prozent.
Der Bestand an Arbeitslosen ist gegenüber dem Vormonat in beiden Rechtskreisen SGB II (Grundsicherung) und SGB III (Arbeitslosenversicherung) angestiegen: In den Agenturen für Arbeit waren 95.681 Personen arbeitslos gemeldet und damit rund 3.800 mehr als im Vormonat (plus 4,2 Prozent). In den Jobcentern waren 131.200 Menschen arbeitslos gemeldet und damit über 4.000 mehr als im Monat zuvor (plus 3,2 Prozent).
Christian Rauch, Leiter der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erkärt: „In diesem Monat lassen sich unterschiedliche Effekte beobachten, die zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen: Zum einen ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat durch die weitere Übernahme von ukrainischen Geflüchteten in die Grundsicherung gestiegen. Zum anderen lässt sich der Anstieg in der Arbeitslosenversicherung auf die bestehenden Unsicherheiten in der Wirtschaft zurückzuführen.“
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg)
Agentur für Arbeit Heilbronn – Stadt- und Landkreis Heilbronn
Arbeitslosigkeit steigt erneut – Quote bei 3,5 Prozent
„Am Arbeitsmarkt spiegeln sich nicht nur die Konjunktur und die Auftragslage wider .Es gibt auch saisonale Effekte“, sagt Manfred Grab der Leiter der Heilbronner Agentur für Arbeit, zur aktuellen Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt. „Ebenso wie das winterliche Tief und die Frühjahrsbelebung kennen wir diese Eintrübung im Sommer. Wie schon im Juni ist die Arbeitslosigkeit aktuell vor allem im Rechtskreis SGB II angestiegen. Seit diesem Zeitpunkt werden die Geflüchteten aus der Ukraine, die vorher Leistungen nach dem Asylbewerberleitungsgesetz erhalten haben, von den Jobcentern betreut. Trotz der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten hat sich unser Arbeitsmarkt aber stabilisiert und die Arbeitskräftenachfrage ist nach wie vor hoch.“
Arbeitslosigkeit
Im Juli steigt normalerweise die Arbeitslosigkeit saisonbedingt leicht an. Ende des Monats sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Heilbronn 9 565 Männer und Frauen ohne Job gemeldet; das sind 357 mehr als im Juni. Neben saisonalen Effekten ist der Anstieg auch darauf zurückzuführen, dass zwischenzeitlich die Jobcenter für die Geflüchteten aus der Ukraine zuständig sind. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,2 auf 3,5 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 3,8 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung
In der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch III sind im Statistikzeitraum 3 949 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem letzten Monat sind das 127 Personen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von 18,5 %. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) ist ebenfalls angestiegen. Die im Heilbronner Agenturbezirk ansässigen Jobcenter registrieren im Juli 5 616 arbeitslose Menschen. Das sind 230 mehr als im Vormonat aber 195 weniger als noch vor einem Jahr.
Entwicklung nach Personengruppen
Im Juli sind 4 478 Frauen arbeitslos gemeldet, 259 mehr als vor vier Wochen. Bei den Männern ist ein Anstieg um 98 auf 5 087 zu verzeichnen. In der Altersgruppe der unter 25-Jährigen nimmt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Juni um 125 auf 695 zu. Die Quote für die Jugendarbeitslosigkeit erhöht sich von 1,9 auf 2,3 Prozent und liegt damit 0,9 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit im Juli ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sich in diesem Monat viele Jugendliche nach Abschluss ihrer betrieblichen oder schulischen Ausbildung arbeitslos melden. Deshalb steigt in dieser Zeit die Arbeitslosigkeit der Jüngeren an. Bei den Älteren hat die Arbeitslosigkeit ebenfalls leicht zugenommen. 3 511 Frauen und Männer in der Gruppe der über 50-Jährigen sind im Juli arbeitslos gemeldet, 37 mehr als im Vormonat. Vor Jahresfrist waren noch 3 325 Menschen in dieser Altersgruppe von Arbeitslosigkeit betroffen.
Arbeitskräftenachfrage
Den Vermittlungsfachkräften im Arbeitgeberservice werden 439 neue Stellen von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet. Das sind 68 weniger als vor einem Monat. Der Stellenbestand ist gegenüber Juni um 56 auf jetzt 3 273 (minus 1,7 Prozent) zurückgegangen. Im Vorjahr betrug der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen 3 040.
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Heilbronn)
Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim
Arbeitsmarkt kommt ins Schwitzen
Im Juli ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf 10376 gestiegen. Das sind 417 Arbeitslose (4,2 Prozent) mehr als im Juni und 388 (3,6 Prozent) weniger als im Juli 2021. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 auf 3 Prozent gestiegen.
In Baden-Württemberg liegt die Arbeitslosenquote bei 3,6 Prozent (Juni: 3,5 Prozent).
„Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli ist nicht ungewöhnlich. Schulen und Ausbildungen enden und für viele junge Leute geht es beruflich erst nach den Ferien weiter“, erklärt Elisabeth Giesen, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den unter 20Jährigen von über 23 Prozent belegt diese Aussage.
Etwas mehr als die Hälfte aller Arbeitslosen ist bei den Jobcentern gemeldet. „Diese neue Entwicklung hat mit dem Wechsel der Zuständigkeit für die Geflüchteten aus der Ukraine zu tun. Seit Juni werden sie von den Jobcentern betreut.“
Im Juli wurden 1213 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 48 (4,1 Prozent) mehr als im Juni und 424 (25,9 Prozent) weniger als im Juli 2021. Insgesamt waren 8539 Stellen gemeldet, 116 (1,4 Prozent) mehr als im Juni und 2099 (32,6 Prozent) mehr als im Juli 2021.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwäbisch Hall
Im Landkreis Schwäbisch Hall liegt die Arbeitslosenquote bei 3 Prozent (Juni: 2,8). Im Juli waren 3479 Menschen arbeitslos gemeldet, 263 (8,2 Prozent) mehr als im Juni und 172 (4,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr. 1099 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 833 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 499 Stellen gemeldet, 148 (42,2 Prozent) mehr als im Juni und 17,7 Prozent weniger als Juli 2021. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 3079; 34,7 Prozent mehr als im Juli 2021.
Der Arbeitsmarkt im Hohenlohekreis
Im Hohenlohekreis liegt die Arbeitslosenquote bei 3 Prozent (Juni: 2,9 Prozent). Im Juli waren 2010 Menschen arbeitslos gemeldet, 75 (3,9 Prozent) mehr als im Juni und 58 (3 Prozent) mehr als im Juli 2021. 516 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 447 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 187 Stellen gemeldet, 4 (2,1 Prozent) weniger als im Juni und 32 Prozent weniger als im Juli 2021. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1361; 28 Prozent mehr als im Juli 2021.
Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis
Im Main-Tauber-Kreis liegt die Arbeitslosenquote bei 2,8 Prozent (Juni: 2,7 Prozent). Im Juli waren 2150 Menschen arbeitslos gemeldet, 77 (3,7 Prozent) mehr als im Juni und 179 (7,7 Prozent) weniger als im Juli 2021. 643 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 567 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 352 Stellen gemeldet, 50 (12,4 Prozent) weniger als im Juni und 31,3 Prozent weniger als im Juli 2021. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2830; 40 Prozent mehr als im Juli 2021.
Die Eckwerte nach Rechtskreisen
Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 5235 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 5141. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand betrug 50,5 Prozent.
Von den 3479 Arbeitslosen im Landkreis Schwäbisch Hall wurden 1849 Arbeitslose vom Jobcenter Schwäbisch Hall betreut (1742 im Juli 2021). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Haller Landkreis betreuten 1630 Arbeitslose (1909 im Juli 2021).
Von den 2010 Arbeitslosen im Hohenlohekreis wurden 970 vom Jobcenter Hohenlohekreis betreut (744 im Juli 2021). Die Arbeitsagentur im Hohenlohekreis betreute 1040 Arbeitslose (1208 im Juli 2021).
Von den 2150 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 1010 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (927 im Juli 2021). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1140 Arbeitslose (1402 im Juli 2021).
Ausbildungsmarkt
„Es gibt noch zahlreiche Ausbildungsangebote für dieses Jahr. Auf einen jungen Menschen, der jetzt noch auf der Suche ist, kommen fast vier freie Ausbildungsstellen. Für viele überraschend ist das breite Spektrum an Angeboten. Quer durch alle Berufsfelder sind Angebote von kleineren und größeren Firmen mit dabei. Unsere Berufsberatung ist für Interessierte der richtige Ansprechpartner“, erklärt Elisabeth Giesen. „Außerdem laufen die Praktikumswochen Baden-Württemberg noch in den kompletten Sommerferien weiter. Schülerinnen und Schüler können an fünf Tagen fünf Berufe bei fünf Arbeitergebern erkunden.“ Anmeldungen sind auf der Seite www.praktikumswoche-bw.de möglich.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres haben Arbeitgeber 5280 Berufsausbildungsstellen gemeldet, das sind 4,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im gleichen Zeitraum haben sich 2416 Bewerber:innen gemeldet, das sind 8 Prozent weniger als vor einem Jahr.
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim)
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