Für die Master-Studentin der Hochschule Heilbronn (HHN) Isabell Steidel geht es nach Indien zum G20-Jugendgipfel in Varanasi. Der sogenannte „Youth20 Summit“ gehört zu einer der offiziellen Beteiligungsgruppen für den jährlich stattfindenden G20-Gipfel. Heißt konkret, dass die Beschlüsse des Jugendgipfels anschließend in die Verhandlungen der Staats- und Regierungschefs einmünden.
Erst Mitte April 2023 ist die 26-Jährige als Delegierte in Japan gewesen, um beim dortigen G7-Jugendgipfel die Belange junger Menschen zu vertreten. „Noch in Japan bekam ich die Nachricht, im August 2023 als eine von fünf deutschen Delegierten beim G20-Jugendgipfel in Indien teilzunehmen zu dürfen“, erzählt Isabell Steidel.
Mit Blick auf diese neue Herausforderung findet die Studentin klare Worte: „Ich bin überglücklich über diese Chance! Mich haben die Verhandlungen in Japan nachhaltig bereichert. Ich habe im Verhandlungsprozess viele interkulturelle Perspektiven erfahren, die mich professionell und persönlich weitergebracht haben. Der anstehende G20-Jugendgipfel bietet noch einmal einen ganz anderen Rahmen – ich freue mich darauf, auf meine Erfahrungen in Japan aufbauen zu können und nehme die Aufgabe dankbar und sehr gerne an!“
Eigentlich hat Isabell Steidel geplant, dieses Semester ihr Masterstudium der Unternehmensführung an der HHN abzuschließen. „Wie das so ist mit den Plänen“, sagt sie und lacht dann. "Aber ich werde trotzdem beides unter einen Hut bekommen und simultan weiter an der Thesis arbeiten."
Ein erstes Vorab-Treffen hat bereits stattgefunden: Ende April ist Isabell Steidel nach Leh, Ladakh in Indien gereist, um von deutscher Seite aus an den Vorgesprächen des G20-Jugendgipfels teilzunehmen. Sie widmete sich in den Vorverhandlungen dem Bereich „Peacebuilding and Reconciliation“, also der „Friedensbildung und Versöhnung“. Dafür habe sie sich ganz bewusst entschieden: „Es ist, wie ich finde, außenpolitisch das relevanteste Thema im Moment.“
Zurück in Deutschland, geht es mit digitalen Vorverhandlungen weiter, wie sie erläutert: „Aktuell besprechen wir die einzelnen Positionen, legen unsere Prioritäten weiter fest und bereiten uns auf die kommenden Hauptverhandlungen im August vor.“
Für die finalen Gespräche kommen alle Beteiligten von 17. bis 20. August 2023 zusammen. Knapp eine Woche wird in Varanasi verhandelt. „Mir ist es wichtig, wertebasiert zu verhandeln, um unserer Jugend eine Stimme zu geben, die differenziert, aber zugleich ambitioniert ist. Ich will auf der einen Seite ein großes, visionäres Bild zeichnen, wie unsere Zukunft aussehen kann und auf der anderen Seite diese Vision mit konkreten Maßnahmen untermauern.“
In der Hauptverhandlung übernimmt sie für die deutsche Delegation das Thema „Health, Wellbeing and Sports: Agenda for Youth“, übersetzt: Gesundheit, Wohlbefinden und Sport: Agenda für die Jugend.
Text- und Bildquelle: Hochschule Heilbronn