Ein weiterer Meilenstein: Vor kurzem konnte in der Feuerverzinkerei des neuen „Werk 3“ von Layher die sogenannte „Erste Tauchung“ im Beisein verantwortlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Gesellschafter und Geschäftsführer erfolgreich durchgeführt werden. Damit ist das Familienunternehmen dem offiziellen Produktionsbeginn im kommenden Herbst einen entscheidenden Schritt nähergekommen. Die Feuerverzinkung gilt dabei als wichtiger Bestandteil: „Durch das Aufbringen eines verlässlichen Korrosionsschutzes über ein Tauchverfahren mit dem natürlichen Rohstoff Zink stellen wir nicht nur die hohe Qualität unserer Systemlösungen sicher, sondern können auch die Lebensdauer und damit den sicheren Einsatz für das Arbeiten in oft großen Höhen entscheidend verlängern“, erklärt Stefan Stöcklein, der bei Layher als Geschäftsführer die Fertigung verantwortet. „Dies erhöht die Arbeitssicherheit auf Baustellen und trägt gleichzeitig maßgeblich zur Ressourcenschonung bei.“ Mit der hochmodernen und emissionsarmen Anlage wird infolge der stark gestiegenen Nachfrage die jährliche Verzinkungskapazität am Standort von bisher 170.000 Tonnen um weitere 120.000 Tonnen erhöht. Damit kann Layher die hohe Lieferbereitschaft für Kunden auch in Zukunft auf nachhaltige Weise gewährleisten – Fahrten zu Fremdverzinkern werden vermieden.
Korrosionsschutzmaßnahme verlängert Produktlebensdauer
Beim Feuerverzinken handelt es sich um ein bewährtes und zugleich nachhaltiges Korrosionsschutzverfahren, bei dem Stahlbauteile in flüssiges Zink getaucht werden. Stahl wird so effektiv gegen Korrosion durch Witterungseinflüsse und Luftverunreinigungen geschützt, was die Lebensdauer und Haltbarkeit der Layher Gerüstsysteme in hohem Maße verlängert. „Viele unserer Kunden haben ihren Materialbestand bereits seit bis zu 30 Jahren im Einsatz – teils sogar länger“, weiß Stöcklein. „Und nach vielen erfolgreichen Anwendungen auf Baustellen können die Bauteile problemlos wieder dem Recyclingkreislauf zugeführt werden.“ Gute Gründe, wieso Layher bereits seit 1965 alle Stahlprodukte feuerverzinkt. Im Rahmen dieses mehrstufigen Tauchverfahrens werden die Bauteile zuerst in verschiedenen Bädern gereinigt, oberflächenbehandelt und nach einer Trocknungsphase schließlich in die Zinkschmelze getaucht und so verzinkt.
Modernste Technik und umfassende Emissionskontrolle
Die neue Feuerverzinkerei ist Teil der Fertigungshalle von „Werk 3“ und damit optimal in den Produktfluss eingebunden. Der Bau erfolgte nach dem neuesten Stand der Technik: Der Verzinkungsofen ist computergesteuert und arbeitet durch die ausgewählte Prozess- und Verfahrenstechnik überaus effizient. Das Material wird dabei über eine vollautomatische Krantechnik durch den gesamten Verzinkungsprozess transportiert. Hierdurch können Fehler vermieden und die Arbeitsergonomie gesteigert werden. Energieeffizienz steht ebenfalls im Fokus. Neben Wärmerückgewinnung durch Abwärmenutzung und der bestmöglichen Dämmung aller Komponenten wurde unter anderem auch eine elektrische Zusatzheizung integriert, die von der großflächigen Photovoltaikanlage profitiert und damit den Einsatz fossiler Brennstoffe weiter reduziert. Voraussetzung war zudem ein umfangreiches immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren, welches höchste Anforderungen an den Schutz vor Abluft-, Abwasser- und Lärmemissionen stellt und nachteilige Auswirkungen auf die umgebende Natur im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung ausschloss. Gesetzliche Emissionsgrenzwerte lassen sich durch zahlreiche Maßnahmen wie die vollständige Einhausung der Vorbehandlung sowie gekapselte Anlagenteile mit leistungsstarken Filter- und Wiederaufbereitungsvorrichtungen sogar deutlich unterschreiten.
„Werk 3“ kurz vor der Fertigstellung
Der Bau von „Werk 3“ im hohen Gebäude-Energie-Effizienzstandard 40 ist für Layher ein wesentlicher Schritt zur Sicherung des Standorts im Zabergäu: „Die Erhöhung unserer Fertigungskapazitäten ist dringend notwendig, um den Bedarf von Kunden weiterhin verlässlich bedienen zu können. Nur so lassen sich Bauprojekte – zum Beispiel Infrastrukturmaßnahmen wie der Bau von Windkraftwerken – rechtzeitig beginnen und termingerecht abschließen“, bekräftigt Stöcklein. Nach zeitaufwendigen Genehmigungsverfahren konnte im Herbst 2021 mit dem Bau begonnen werden, der offizielle Produktionsstart ist für Anfang Herbst 2023 vorgesehen – die Inbetriebnahme verläuft nach Plan. Als Ausgleich haben sich die Gesellschafterfamilien Langer und Layher bewusst für Projekte in der Region entschieden, die für Anwohner wahrnehmbar sind und zeitnah umgesetzt werden. Dazu gehören sowohl die artgerechte Umsiedlung mehrerer Tierarten in Ersatzhabitate, verschiedene Grünareale sowie Fassaden- und Dachbegrünung als auch die naturnahe Umgestaltung der Zaber über einen Kilometer Länge: mit Auwäldern und Auwiesen, einer Verlegung des Flussbettes inklusive unterschiedlicher Fließgeschwindigkeit des Gewässers und entsprechend gestalteten Uferbereichen. Ziel ist, hochwertige aquatische, amphibische und terrestrische Lebensräume zu schaffen.
Text- und Bildquelle: Layher