Landrat im Dialog mit Familienunternehmen Karl Nied aus Assamstadt
Landrat Christoph Schauder hat gemeinsam mit Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis, und Bürgermeister Joachim Döffinger das Familienunternehmen Karl Nied GmbH in Assamstadt besucht. Im Zentrum des Dialogs mit Geschäftsführer Michael Nied, Elke Nied aus der Unternehmenskommunikation sowie Jürgen Wachter, Bereichsleiter Verkauf und Verwaltung, stand neben dem Rohstoff Holz vor allem die Infrastruktur im Ländlichen Raum.
„Mit dem Werkstoff Holz schenkt uns die Natur einen vielseitigen und nachwachsenden Rohstoff, den die Menschheit seit Jahrtausenden zu nutzen weiß. Vom Zahnstocher bis hin zu nachhaltigen Gebäudekomplexen stellt er seinen Nutzen tagtäglich unter Beweis. Genau deshalb bedanke ich mich für diesen wertvollen Eindruck in Ihr Unternehmen. Sie befinden sich mit Ihrer vielfältigen Produktpalette und dem Werkstoff der Zukunft auf einem sehr erfolgreichen und nachhaltigen Weg“, erklärte Landrat Christoph Schauder.
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gehen in Assamstadt Hand in Hand
Das familiengeführte Sägewerk wird in dritter Generation von Geschäftsführer Michael Nied geleitet. Auf rund 6000 Quadratmetern arbeiten rund 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Unsere Produktpalette reicht von der klassischen Blockware, Schnittholz und Zuschnitten bis hin zum fertigen Parkettboden und Massivholztisch. Der Rohstoff Holz ist dabei nicht nur die Basis unserer Produkte und unseres wirtschaftlichen Handelns, sondern eine bereits in dritter Generation gelebte Leidenschaft. Der nachhaltige Umweltschutz ist fest in unserer Unternehmenskultur verankert. Produkte aus Holz sind nicht nur einzigartig und individuell, sie speichern auch dauerhaft den von den Bäumen absorbierten Kohlenstoff“, sagte Michael Nied. So habe ein Einfamilienhaus beispielsweise das Potential, bis zu 80 Tonnen Kohlenstoff zu speichern. „Die Zukunft der CO2-Speicherung liegt in meinen Augen zu großen Teilen im Holz. Grundlage jeder Abholzung ist dabei eine nachhaltige Forstwirtschaft getreu dem Motto: Es darf nur so viel Holz aus dem Wald entnommen werden wie nachwächst.“ Das Unternehmen selbst deckt mit seinem Blockheizkraftwerk den Wärmebedarf für sämtliche Produktionsprozesse ab. Es wird aus den anfallenden Restprodukten gespeist.
„Die Kreislaufwirtschaft dieses Rohstoffes ist im Klimaschutzkonzept des Landkreises ein zentrales Thema. Auch bei unseren Bauprojekten setzen wir dort, wo es möglich und sinnvoll ist, auf den nachhaltigen Werkstoff“, erklärte Landrat Schauder und verwies auf den Neubau der Salzhalle der Straßenmeisterei Külsheim in Holzbauweise.
„Die Firma Nied vereint Tradition und Historie mit Innovation und Nachhaltigkeit. Deshalb sind wir sehr stolz darauf, mit dem familiengeführten Unternehmen in dritter Generation einen echten Holzspezialisten in unserer Gemeinde zu haben“, erklärte Bürgermeister Joachim Döffinger.
Handlungsbedarf bei der Fachkräftegewinnung und ÖPNV-Angeboten im Landkreis
Elke Nied aus der Unternehmenskommunikation verwies auf die Problematik bei der Fachkräftegewinnung. „Der Fachkräftemangel wird deutlich spürbar und der Handlungsbedarf ist hier absolut gegeben. Aktuell fehlen uns vor allem die Fachkräfte im Berufsfeld Holzbearbeitungsmechaniker“. Als Arbeitgeber biete das Familienunternehmen ein spannendes Aufgabenfeld, ein gutes Betriebsklima und diverse Mitarbeitervorteile, doch die Fachkräftegewinnung im Ländlichen Raum werde zunehmend schwerer, auch die ausbaufähigen ÖPNV-Angebote in der Region seien dabei ein Faktor. „Als Arbeitgeber sind wir nur attraktiv, wenn wir auch erreichbar sind“, ergänzte Michael Nied.
„Die Konzepte für diese Herausforderung sind ausgearbeitet und ich versichere Ihnen: Wir drehen an jeder Stellschraube für einen zukunftsfähigen Nahverkehr in unserem Flächenlandkreis. Mit der Verstetigung des Probebetriebs auf der Frankenbahn haben wir bereits einen Meilenstein erreicht. Zu den bereits eingerichteten Mobilitätszentralen in Wertheim und Bad Mergentheim wird ein Stützpunkt in Lauda kommen und mit der kostenlosen Mitfahrer-App „PENDLA“ bietet der Landkreis Arbeitgebern und Arbeitnehmern eine Schnittstelle für einen koordinierten Individualverkehr. Im nächsten Schritt werden wir unsere 21 Ruftaxi-Linien weiter nachverdichten. Dieser Ergänzungsverkehr bildet das langfristige Fundament für den Nahverkehr in unserem Landkreis“, sagte Landrat Christoph Schauder.
Text- und Bildquelle: Landratsamt Main-Tauber-Kreis