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    Das Handwerk blickt optimistisch in die Zukunft // Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage im Handwerk

    Trotz gestiegener Energiepreise und hoher Inflation blicken die Handwerksbetriebe in der Region Heilbronn-Franken weitgehend positiv in die Zukunft. Das geht aus den Ergebnissen der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer hervor, die im März durchgeführt wurde. „Es ist eine gute Nachricht, dass sich der Aufwärtstrend in weiten Teilen des Handwerks weiter fortsetzt“, freut sich Ulrich Bopp, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. Besonders das vergangene Jahr sei nicht leicht für die Handwerksbetriebe gewesen, so Bopp. „Viele Betriebe leiden noch immer unter den Auswirkungen der Energiekrise.  Umso erfreulicher ist es, dass die Mehrheit der Betriebe wieder optimistisch in die Zukunft blickt.“ Der Handwerkskammerpräsident betont aber, dass der Aufwärtstrend nicht alle Branchen im Handwerk gleichermaßen erfasst. „Insbesondere der Bausektor hat stark zu kämpfen. Aufgrund der heftigen Preissteigerungen springen nach wie vor viele Bauherren ab. Hält dieser Trend an, könnte es für zahlreiche Betriebe in den nächsten Monaten eng werden“, sagt Bopp.

    Optimistische Beurteilung der Geschäftslage und positive Erwartungen
    Das regionale Handwerk zeigte sich im ersten Quartal 2023 robust. Dementsprechend positiv fällt die Bewertung der Geschäftslage aus: 62 Prozent der Befragten bewerten ihre aktuelle Lage als „gut“ (4. Quartal 2022: 61,1 Prozent). Nur noch jeder zehnte Betrieb (10,3 Prozent) bewertet seine Geschäftslage als schlecht (4. Quartal 2022: 15,3 Prozent). Bei den Erwartungen für das zweite Quartal 2023 macht sich die Frühjahrsbelebung bemerkbar. Gut ein Drittel der Befragten (33,8 Prozent) erwartet eine Verbesserung der Lage und nur noch knapp jeder zwanzigste Betrieb (4,8 Prozent) rechnet mit einer Verschlechterung.

    Betriebe erwarten steigende Auftragslage
    Die Auftragslage im Handwerk entwickelte sich im ersten Quartal des Jahres im saisonüblichen Rahmen. Etwas mehr als jeder vierte Betrieb (26,3 Prozent) meldet ein Auftragsplus. Etwas höher (28,7 Prozent) fällt der Anteil der Betriebe aus, die weniger Aufträge zu verzeichnen hatten. Den kommenden Monaten blicken die meisten Betriebe dennoch hoffnungsvoll entgegen. 43,3 Prozent rechnen damit, dass die Auftragslage wieder besser wird, lediglich 6,3 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung.

    Mehrheit der Betriebe gut ausgelastet, Umsätze dennoch rückläufig
    Die Handwerksbetriebe in der Region Heilbronn-Franken waren im ersten Quartal überwiegend gut ausgelastet. Fast die Hälfte (49,1 Prozent) gibt die eigene Auslastung mit 81 bis 100 Prozent an. Bei etwas mehr als jedem zehnten Betrieb lag die Auslastung in den ersten drei Monaten des Jahres sogar bei über 100 Prozent. Nennenswerte Kapazitätsfreiräume (Auslastung bei unter 60 Prozent) hatten 18,5 Prozent der befragten Betriebe. Derweil haben sich die Umsätze im ersten Quartal erwartungsgemäß abgeschwächt. Knapp jeder dritte Betrieb (32,9 Prozent) berichtet von Umsatzeinbußen. Etwas mehr als jeder vierte (26,3 Prozent) verzeichnete gestiegene Umsätze. Für die kommenden Monate erwartet knapp die Hälfte der befragten Betriebe (48,2 Prozent) wieder steigende Umsätze, während nur 8,3 Prozent eine Abschwächung erwarten.

    Beschäftigung geht zurück und Betriebe investieren weniger
    Die Zahl der Beschäftigten im Handwerk ging im ersten Quartal leicht zurück. Ihr Personal aufgestockt haben laut Befragung lediglich 5,5 Prozent der Betriebe, während 12,7 Prozent ihre Belegschaft verkleinerten. Im kommenden Quartal könnte die Beschäftigtenzahl aber wieder nach oben gehen. Jeder achte Betrieb (12,7 Prozent) plant, mehr Personal einzustellen – vor einem Jahr waren dies nur 7,4 Prozent. Was die Investitionen angeht bleiben die Betriebe im ersten Quartal weiter zögerlich, was sicher auch auf die verschlechterten Rahmenbedingungen durch die Zinswende zurückzuführen ist. Nur 12,9 Prozent der befragten Betriebe meldete höhere Investitionsausgaben. Deutlich mehr Betriebe (25,5 Prozent) haben ihre Investitionen reduziert. Für die kommenden Monate erwarten die Handwerker aber eine leichte Erholung der Investitionsbereitschaft. Immerhin 18,5 Prozent planen, in den kommenden Monaten wieder mehr Geld auszugeben.

    Betriebe beklagen hohe Belastung durch Bürokratie
    Die gemeinsam mit der Konjunkturumfrage durchgeführte Sonderumfrage zum bürokratischen Aufwand für Handwerksbetriebe ergab ein deutliches Ergebnis. 86,2 Prozent der befragten Betriebe in der Region Heilbronn-Franken sind der Meinung, dass der zu leistende bürokratische Aufwand in den vergangenen fünf Jahren zugenommen hat. Dazu beigetragen hätten vor allem die Anpassung an neue Regelungen, Gesetze und Vorschriften (79,9 Prozent), die steigende Zahl neuer Nachweis-, Dokumentations- und Meldepflichten (47,6 Prozent) sowie die Dauer von Verwaltungsverfahren (34,3 Prozent). Fast drei Viertel aller Betriebe (73,1 Prozent) gaben an, dass durch den hohen bürokratischen Aufwand die Selbständigkeit zunehmend unattraktiv wird. Mehr als die Hälfte (56,1 Prozent) ist überzeugt, dass weniger Zeit für die Bearbeitung von Aufträgen bleibt und Kunden daher längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Auch die Preise für Leistungen und Produkte steigen dadurch, meinen 43,7 Prozent der Betriebe. „Hier muss die Politik dringen Abhilfe schaffen“, fordert Handwerkskammerpräsident Ulrich Bopp. „Das Handwerk leistet einen wesentlichen Beitrag für alle wichtigen Zukunftsaufgaben. Es kann nicht sein, dass der Bürokratisierungswahn unsere Betriebe so viel Zeit kostet.“  

    Text- und Bildquelle: HWK Heilbronn-Franken

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