Eintrübung auf dem Arbeitsmarkt setzt sich fort
Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg bleibt im November bei 3,9 Prozent. Bei den unter 25-Jährigen ist die Quote auf 2,9 Prozent zurückgegangen. Negative konjunkturelle Einflüsse sind weiterhin sichtbar. Das zeigen insbesondere die saisonbereinigten Zahlen. Ohne die saisonalen Effekte wäre die Arbeitslosigkeit von Oktober auf November stärker gestiegen.
Im November 2023 waren in Baden-Württemberg 249.138 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber Oktober sind das 0,2 Prozent (596) mehr. Insgesamt bleibt die Arbeitslosenquote bei 3,9 Prozent. Damit stagniert der Bestand an Arbeitslosen im November 2023. Üblich ist im November ein Rückgang gegenüber dem Vormonat. Ohne saisonale Einflüsse wäre die Arbeitslosenzahl stärker gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren hat gegenüber dem Vormonat weiter abgenommen. Hier liegt die Arbeitslosenquote bei 2,9 Prozent. Der Rückgang in dieser Altersgruppe ist darauf zurückzuführen, dass junge Menschen nach wie vor Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse aufnehmen.
Dynamik am Arbeitsmarkt rückläufig
Der Arbeitsmarkt zeigt sich aktuell wenig dynamisch. Zu beobachten ist das in den abnehmenden Abgangszahlen in Beschäftigung. 17.517 Menschen haben im November aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung aufgenommen. Das waren 6,1 Prozent weniger als im Vormonat. Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit und Ausbildung fallen schwächer aus als im November üblich. Umgekehrt haben sich 23.485 Menschen im Anschluss an eine Beschäftigung arbeitslos gemeldet (keine Veränderung zum Vormonat). Auffällig ist, dass im November deutlich mehr Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit und Ausbildung in Arbeitslosigkeit zugegangen sind als vor einem Jahr. Die meiste Zugänge in Arbeitslosigkeit sind aus den Branchen Metall- und Elektroindustrie sowie der Arbeitnehmerüberlassung zu verzeichnen.
Langzeitarbeitslosigkeit verfestigt sich
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt mit 75.760 über dem Vorjahresniveau (im SGB III minus 4,3 Prozent und im SGB II plus 16,2 Prozent). In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ist der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen insgesamt um 0,3 Prozent gegenüber Oktober gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr sogar um 11,7 Prozent. In der Grundsicherung (SGB II) ist der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen insgesamt um 0,2 Prozent gegenüber Oktober gestiegen (7,7 Prozent mehr als im Vorjahr). Aktuell werden 58,3 Prozent aller arbeitslos Gemeldeten in Jobcentern betreut.
Dr. Susanne Koch, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Die Unsicherheiten in der Wirtschaft lassen die Unternehmen bei Neueinstellungen zögern. Unter den aktuellen Bedingungen ist es für Arbeitssuchende ohne Berufsausbildung und Langzeitarbeitslose schwierig, eine Beschäftigung aufzunehmen. Fachkräfte werden allerdings nach wie vor in vielen Branchen händeringend gesucht. Die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit ist eine abgeschlossene Berufsausbildung.“ (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg)
Agentur für Arbeit Heilbronn – Stadt- und Landkreis Heilbronn
Trübe Stimmung am Arbeitsmarkt – Quote bleibt bei 4,0 Prozent
„Im Herbst verzeichnen wir im Heilbronner Raum in der Regel einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Nicht so in diesem Jahr. Im November haben wir einen leichten Anstieg bei den arbeitslosen Menschen. Aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten halten sich viele Betriebe derzeit bei Neueinstellungen zurück. Deshalb kommt auch der Arbeitsmarkt nicht richtig in Schwung“, beschreibt Manfred Grab, Leiter der Heilbronner Arbeitsagentur, die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt. Diese verunsichert derzeit viele Menschen, weshalb er allen empfiehlt sich frühzeitig mit der Arbeitsagentur - gerne auch online - in Verbindung zu setzen. „Wir vermitteln nicht nur in Arbeit, sondern beraten auch zu allen Fragen rund um die berufliche Entwicklung. Ob es beispielsweise um eine Qualifizierung oder einen beruflichen Wiedereinstieg geht - unser Beratungsteam steht gerne bereit“, ergänzt Grab.
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit im Heilbronner Unterland hat im November leicht zugenom-men. Dies ist saisonuntypisch, da normalerweise um diese Jahreszeit die Zahl der Arbeitslosen zurückgeht. Derzeit sind 11 258 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Oktober sind das 39 Personen mehr und gegenüber dem Vorjahresmonat ist das ein Plus von 1 547. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 4,0 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung
In der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch III sind im Statistikzeitraum 4 420 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem letzten Monat sind das vier Arbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies allerdings einer Zunahme von 569. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) ist dagegen leicht angestiegen. Die im Heilbronner Agenturbezirk ansässigen Jobcenter registrieren im November 6 838 Arbeitslose. Das sind 43 mehr als im Vormonat und 978 mehr als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage
Den Vermittlungsfachkräften im Arbeitgeberservice sind in den letzten vier Wochen 582 neue Stellen von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet worden. Das sind 56 mehr als vor einem Monat und 117 mehr als noch vor einem Jahr. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Oktober auf 2 943 (plus 35) angewachsen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das aber 195 oder 6,2 Prozent weniger.
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Heilbronn)
Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim
Der Arbeitsmarkt im November:
Blickpunkt Menschen mit Behinderung: Fachkräfte mit großem Potenzial
Im November wurden 796 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 107 (15,5 Prozent) mehr als im Oktober und 458 (36,5 Prozent) weniger als im November 2022. Insgesamt waren 7339 Stellen gemeldet, 188 (2,5 Prozent) weniger als im Oktober und 1061 (12,6 Prozent) weniger als im November 2022.
Der Arbeitsmarkt bleibt im Großen und Ganzen stabil. Die Zahl derer, die sich arbeitslos melden bzw. die Arbeitslosigkeit beenden, hält sich die Waage. “Für Arbeitssuchende ohne Ausbildung wird es zunehmend schwieriger, in Arbeit zu kommen. Denn Unternehmen suchen in erster Linie Fachkräfte“, führt Elisabeth Giesen, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim, an.
Weniger den Einflüssen der Konjunktur unterworfen ist der Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung. Viele Firmen haben ihr Potenzial bereits erkannt und schätzen sie als Gewinn für ihr Unternehmen. Zumal das Ausbildungsniveau bei den schwerbehinderten Arbeitslosen über dem der Arbeitslosen ohne Schwerbehinderung liegt. „Unternehmen sollten dies als Chance sehen, ihre Unternehmenskultur zu stärken und von den vielfältigen Fähigkeiten und Perspektiven dieser Mitarbeiter profitieren“, so die Agenturleiterin und wirbt um Inklusion am Arbeitsplatz als Selbstverständlichkeit. Im Agenturbezirk waren im November 10,5 Prozent aller Arbeitslosen schwerbehindert. Das sind 1.198 Menschen, 1,4 Prozent mehr als im Vormonat und 3,3 Prozent weniger als im November 2022. „Wir möchten auch weiter dazu ermutigen, Menschen mit Behinderung eine Chance zu geben. Und egal, ob ein Unternehmen einen Praktikumsplatz, einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz besetzen oder einen Mitarbeiter mit Behinderung weiterbeschäftigen möchte: Wir bieten eine entsprechende Beratung an und zeigen finanzielle und auch technische Unterstützungsmöglichkeiten auf“, so Elisabeth Giesen.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwäbisch Hall
Im Landkreis Schwäbisch Hall liegt die Arbeitslosenquote wie die letzten zwei Monate auch bei 3,4 Prozent. Im November waren 3976 Menschen arbeitslos gemeldet, 2 (0,1 Prozent) weniger als im Oktober und 108 (2,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 1046 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 1042 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 250 Stellen gemeldet,12 (5,0 Prozent) mehr als im Oktober und 40,3 Prozent weniger als im November 2022. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2530; 12,5 Prozent weniger als im November 2022.
Der Arbeitsmarkt im Hohenlohekreis
Im Hohenlohekreis liegt die Arbeitslosenquote bei 3,1 Prozent (Oktober:3,2). Im November waren 2140 Menschen arbeitslos gemeldet, 59 (2,7 Prozent) weniger als im Oktober und 179 (9,1 Prozent) mehr als im November 2022. 467 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 532 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 178 Stellen gemeldet, 71 (66,4 Prozent) mehr als im Oktober und 1,7 Prozent mehr als im November 2022. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1227; 11,6 Prozent weniger als im November 2022.
Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis
Im Main-Tauber-Kreis liegt die Arbeitslosenquote wie die letzten zwei Monate auch bei 3,1 Prozent. Im November waren 2382 Menschen arbeitslos gemeldet, 27 (1,1 Prozent) mehr als im Oktober und 92 (4,0 Prozent) mehr als im November 2022. 681 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 656 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 240 Stellen gemeldet, 10 (4,3 Prozent) mehr als im Oktober und 47,6 Prozent weniger als im November 2022. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2257; 17,6 Prozent weniger als im November 2022.
Die Eckwerte nach Rechtskreisen
Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 6030 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 5387. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand betrug 52,8 Prozent.
Von den 3976 Arbeitslosen im Landkreis Schwäbisch Hall wurden 2253 Arbeitslose vom Jobcenter Schwäbisch Hall betreut (2062 im November 2022). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Haller Landkreis betreuten 1723 Arbeitslose (1806 im November 2022).
Von den 2140 Arbeitslosen im Hohenlohekreis wurden 1101 vom Jobcenter Hohenlohekreis betreut (962 im November 2022). Die Arbeitsagentur im Hohenlohekreis betreute 1039 Arbeitslose (999 im November 2022).
Von den 2382 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 1086 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (1093 im November 2022). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1296 Arbeitslose (1197 im November 2022).
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim)