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    Arbeitsmarktbericht // Mai 2024

    Der Arbeitsmarkt zeigt sich stabil
    Die Arbeitslosigkeit hat sich gegenüber April 2024 kaum verändert. Die Arbeitsmarktlage zeigt sich stabil, auch wenn sich die schwache Konjunktur weiterhin auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar macht. Insbesondere junge Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung haben es in der aktuellen konjunkturellen Lage schwer, eine Arbeit zu finden.

    Die Arbeitslosigkeit ist im Mai geringfügig zurückgegangen: So sind 2.301 (minus 0,9 Prozent) weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im April. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fällt allerdings schwächer aus als normalerweise im Mai üblich. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit sogar um 1,1 Prozent gestiegen. Ursache ist die weiterhin schwache Konjunktur, die ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlässt. Insbesondere die Industrie, der Bau und die Arbeitnehmerüberlassung haben mit der konjunkturellen Schwächephase zu kämpfen. Damit steht fest: Die Frühjahrsbelebung hat auf dem Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg dieses Jahr nicht stattgefunden.

    Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist das Fundament für einen stabilen Berufsweg
    Die Arbeitslosenquote von jungen Menschen bleibt mit 3,0 Prozent auf einem niedrigen Niveau. Allerdings ist die Jugendarbeitslosigkeit mit plus 15,9 Prozent zum Vorjahr stärker gestiegen als die Arbeitslosigkeit in den anderen Alterskohorten. Ursache ist die schwache Konjunktur. Für junge Menschen ist es in konjunkturellen Schwächephasen typischerweise schwieriger in Arbeit zu bleiben oder, im Fall von Arbeitslosigkeit, wieder eine Arbeit zu finden.

    Besorgniserregend ist, dass rund 65 Prozent (rund zwei Drittel) der Arbeitslosen im Altersbereich 20 bis unter 25 Jahren keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) von 2023 bleiben junge Menschen, die in den letzten Jahren ohne berufliche Qualifikation ins Erwerbsleben eingestiegen sind, häufig längerfristig ohne Qualifikation (in den Jahren nach ihrem Erwerbseintritt holte über ein Drittel keinen beruflichen Abschluss nach). In den letzten rund 10 Jahren (mit Ausnahme der jüngsten Krisenjahre) war auch ohne Berufsabschluss der Einstieg ins Erwerbsleben noch relativ einfach möglich. Dies ändert sich gerade – sowohl aus konjunkturellen als auch transformatorischen Gründen.

    Baden-Württemberg braucht gut ausgebildete Fachkräfte, die den Wandel in der Wirtschaft mitgestalten. So richten sich nur noch rund 20 Prozent aller offen gemeldeten Arbeitsstellen an ein Anlern- bzw. Helferniveau. Demografisch bedingt sind die heute 15- bis unter 25-Jährigen zudem relativ kleine Jahrgänge. Umso mehr kommt es darauf an, dass diese jungen Menschen sich beruflich gut orientieren und für eine Ausbildung oder Studium entscheiden. Der baden-württembergische Ausbildungsmarkt bietet dafür große Chancen: Aktuell gibt es noch rund 40.000 unbesetzte Ausbildungsstellen – ein im bundesweiten Vergleich besonders breites und gutes Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten.

    Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Es lohnt sich, sich jetzt noch um einen Ausbildungsplatz zu bewerben und in eine Berufsausbildung zu starten. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung legen junge Menschen den Grundstein für einen stabilen Berufsweg und sie werden befähigt, ihre Kompetenzen und Fertigkeiten immer up to date zu halten sowie sich kontinuierlich weiterzubilden. Baden-Württemberg ist die Innovationsregion Nummer eins in Europa. Gut ausgebildete Fachkräfte sind eine zentrale Säule, um auch künftig diesen Vorsprung zu halten.“

    Die Statistik zeigt: Menschen ohne Berufsabschluss haben ein sechsmal so hohes Risiko arbeitslos zu werden oder zu bleiben wie Personen mit einem beruflichen oder akademischen Abschluss. Die Arbeitslosenquote von Menschen ohne Berufsabschluss liegt aktuell bei knapp 14 Prozent (mit beruflichem oder akademischem Abschluss: rund zwei Prozent).
    Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Wir sehen, dass sich insbesondere für Arbeitsuchende ohne abgeschlossene Berufsausbildung die Chancen, eine passende Stelle zu finden, verschlechtern. Aus- und Weiterbildung auch im Erwachsenenalter sind der Schlüssel, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden oder nachhaltig zu beenden. Denn gut qualifizierte Fachkräfte haben weiterhin sehr gute Jobchancen.“

    Entwicklung der Kurzarbeit
    Ein Frühindikator für die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist die Anzeige für Kurzarbeit. Mit den Anzeigen signalisieren die Unternehmen, dass sie mit einem vorübergehenden Rückgang des Arbeitsvolumens von mehr als 10 Prozent für mindestens ein Drittel der Belegschaft rechnen. Im Mai zeigten in Baden-Württemberg 484 Betriebe für 9.001 Beschäftigte Kurzarbeit an (vorläufige Daten, 01.05.2024 bis 28.05.2024, Datenstand 29.05.2024). Im April 2024 zeigten 777 Betriebe für 15.915 Beschäftigte Kurzarbeit an.

    (Quelle: Regionaldirektion Baden-Württemberg)

    Agentur für Arbeit Heilbronn – Stadt- und Landkreis Heilbronn

    Konjunkturflaute dämpft Arbeitsmarkt – Quote bei 4,3 Prozent
    „Die Frühjahrsbelebung auf unserem Arbeitsmarkt lässt weiter auf sich warten. Im Mai ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Heilbronner Raum nur gering zurückgegangen. Damit sorgt die schwache konjunkturelle Entwicklung dafür, dass die saisonübliche Erholung ausbleibt. Im Vergleich zum Vorjahr melden sich mehr Menschen arbeitsuchend oder arbeitslos. Zwischenzeitlich ist hierfür eine persönliche Vorsprache bei der Arbeitsagentur normalerweise nicht mehr erforderlich. Mit unseren umfangreichen Online-Services können unsere Kun-den viele Anliegen einfach, schnell und sicher von zu Hause aus erledigen“, sagt Manfred Grab, Leiter der Heilbronner Agentur für Arbeit, zur aktuellen Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt.

    Arbeitslosigkeit
    Im Mal ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer im Bezirk der Agentur für Arbeit Heilbronn leicht zurückgegangen. Die Arbeitsagentur registriert 12 219 Arbeitslose, fünf weniger als im April aber 1 608 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen geht um 0,1 auf 4,3 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 3,8 Prozent.

    Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung
    In der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch III sind 5 203 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem letzten Monat sind das 104 Personen weniger. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies aber einem Anstieg von 1 030. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) hat dagegen zugenommen. Die im Heilbronner Agenturbezirk ansässigen Jobcenter verzeichnen im Mai 7 016 Arbeitslose. Das sin 99 Personen mehr als im Vor-monat und 578 mehr als noch vor einem Jahr.

    Arbeitskräftenachfrage
    Den Vermittlungsfachkräften der Arbeitsagentur sind in den letzten vier Wochen 547 neue Stellen von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet worden. Das sind 234 weniger als vor einem Monat aber 124 mehr als vor einem Jahr. Der Stellenbestand ist gegenüber dem April auf 2 905 (minus 105) zurückgegangen.

    (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Heilbronn)

    Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim

    Arbeitsmarkt tritt auf der Stelle
    Im Mai ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf 12335 zurückgegangen. Das sind 220 Arbeitslose (1,8 Prozent) weniger als im April und 1350 (12,3 Prozent) mehr als im Mai 2023. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 Prozent auf 3,5 Prozent gesunken. In Baden-Württemberg liegt die Arbeitslosenquote bei 4,1 Prozent (April: 4,2).

     995 neue Arbeitsstellen wurden im Mai gemeldet, 357 (56 Prozent) mehr als im April und 53 (5,1 Prozent) weniger als im Mai 2023. Insgesamt waren 5510 Stellen gemeldet, 237 (4,1 Prozent) weniger als im April und 2538 (31,5 Prozent) weniger als im Mai 2023.

     „Der Arbeitsmarkt sozusagen tritt auf der Stelle. Er zeigt sich im aktuell schwierigen konjunkturellen Umfeld also noch robust“, so die Einschätzung von Elisabeth Giesen, der Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall Tauberbischofsheim. Und weiter: „Im Mai haben sich 950 Arbeitslose in Arbeit abgemeldet, das sind über 100 mehr als vor einem Jahr.  Alle Personengruppen profitierten vom Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum April.

    Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwäbisch Hall
    Im Landkreis Schwäbisch Hall liegt die Arbeitslosenquote bei 3,7 Prozent (April: 3,8 Prozent). Im Mai waren 4424 Menschen arbeitslos gemeldet, 71 (1,6 Prozent) weniger als im April und 654 (17,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 922 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 1001 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 313 Stellen gemeldet, 4,3 Prozent mehr als im Mai 2023. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1949; 27,4 Prozent weniger als im Mai 2023.

    Der Arbeitsmarkt im Hohenlohekreis
    Im Hohenlohekreis liegt die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent (April: 3,4 Prozent). Im Mai waren 2298 Menschen arbeitslos gemeldet, 50 (2,1 Prozent) weniger als im April und 323 (16,4 Prozent) mehr als im Mai 2023. 502 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 542 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 262 Stellen gemeldet, 18,6 Prozent mehr als im Mai 2023. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1076; 25,1 Prozent weniger als im Mai 2023.

    Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis
    Im Main-Tauber-Kreis liegt die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent (April:3,4). Im Mai waren 2577 Menschen arbeitslos gemeldet, 31 (1,2 Prozent) weniger als im April und 202 (8,5 Prozent) mehr als im Mai 2023. 660 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 686 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 281 Stellen gemeldet, 29,9 Prozent weniger als im Mai 2023. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1708; 36 Prozent weniger als im Mai 2023.

    Die Eckwerte nach Rechtskreisen
    Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 6357 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 5978. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand beträgt 51,5 Prozent.

    Von den 4424 Arbeitslosen im Landkreis Schwäbisch Hall wurden 2501 Arbeitslose vom Jobcenter Schwäbisch Hall betreut (Mai 2023: 2116). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Haller Landkreis betreuten 1923 Arbeitslose (Mai 2023: 1654).

    Von den 2298 Arbeitslosen im Hohenlohekreis wurden 1083 vom Jobcenter Hohenlohekreis betreut (Mai 2023: 953). Die Arbeitsagentur im Hohenlohekreis betreute 1215 Arbeitslose (Mai 2023: 1022).

    Von den 2577 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 1136 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (Mai 2023: 1132). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1441 Arbeitslose (Mai 2023: 1243).

    Ausbildungsmarkt
    „Bereits das dritte Jahr in Folge haben sich bei uns wieder mehr junge Menschen für die Vermittlung in eine duale Ausbildung gemeldet“, freut sich Elisabeth Giesen. „Eine berufliche Ausbildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Sie ist ein hervorragender Einstieg ins Berufsleben, mit dem junge Menschen ihr Berufsleben auf sichere Beine stellen.“   Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres haben sich 2582 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet, das sind 1,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im gleichen Zeitraum wurden 5144 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 5,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.

     Aktuell sind noch 2919 der gemeldeten Berufsausbildungsstellen unbesetzt: „Wer jetzt noch für dieses Jahr einen Ausbildungsplatz sucht, sollte sich schnell bei unserer Berufsberatung melden. Quer durch alle Berufsfelder gibt es bei großen und kleinen Firmen noch viele attraktive Angebote,“ so der Tipp von Elisabeth Giesen.

    (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim)

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