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    Arbeitsmarktbericht // März 2024

    Frühjahrsbelebung im März fällt schwach aus

    Die Arbeitslosigkeit geht gegenüber Februar 2024 leicht zurück. Der Rückgang fällt mit minus 1,2 Prozent nur etwa halb so hoch aus wie im März üblich.

    Gegenüber dem Vorjahr steigt in Baden-Württemberg die Arbeitslosigkeit um 10,3 Prozent (oder 24.800 Personen) an.
    Gründe für die geringe Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt sind zum einen die schwache Konjunktur in der Industrie und aktuell insbesondere im Baugewerbe. Zum anderen werden in der Industrie vermehrt auch Folgen der Transformation sichtbar. Auch der Großhandel und die Exporte zeigen seit Monaten eine schwache Konjunktur; beides belegt die schwierige konjunkturelle Situation der exportorientierten Metall- und Elektro-Industrie.

    Zwar betrifft der schwache Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber Februar alle Personengruppen, jedoch fällt dieser bei Männern sowie Ausländerinnen und Ausländern (gemessen am jeweiligen saisonüblichen Rückgang) besonders gering aus. Im Vergleich zum Vormonat sind 1.375 (minus 0,9 Prozent) weniger Männer arbeitslos gemeldet und rund 1.300 (minus 1,1 Prozent) weniger Ausländerinnen und Ausländer. Die aktuelle Konjunkturschwäche von Industrie, Bau und Zeitarbeit dürfte hierfür ausschlaggebend sein, denn diese Branchen sind ein wichtiger Beschäftigungsmotor für Männer und Menschen aus dem Ausland (viele Zeitarbeit-Beschäftigte werden in Bau und Industrie eingesetzt).

    Handwerk und andere Wirtschaftsbereiche als robuste Beschäftigungsfelder
    Weit weniger exportabhängig als die Industrie ist das Handwerk mit seinen regionalen Strukturen und Aufträgen. Das bedeutet, die Nachfrage nach den Produkten des Handwerks (und damit nach Arbeitskräften) ist weitgehend von weltwirtschaftlichen Schwankungen abgeschirmt. Auf lange Sicht ist neben der geringeren Exponiertheit gegenüber externen Einflüssen aber vor allem der Strukturwandel bedeutsam für die Rolle des Handwerks in Wirtschaft und Arbeitsmarkt. So macht vor allem die wichtige Rolle des Handwerks in der ökologischen Transformation (zum Beispiel bei der energetischen Gebäudesanierung) das Handwerk zu einem sehr zukunftsträchtigen Beschäftigungsfeld.

    Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Das Handwerk bietet, wie zum Beispiel auch der öffentliche Personenverkehr, Erziehung und Pflege, langfristig sehr gute Beschäftigungsperspektiven. Zwar ist der Bau aktuell von einer Konjunkturkrise betroffen, aber langfristig ist das Handwerk ein zukunftsorientierter Wirtschaftsbereich. Für die anstehenden Transformationsprozesse bei Klimaschutz und Energiewende werden in den kommenden Jahren viele Fachkräfte im Handwerk gebraucht. Dabei wird auch das Handwerk digitaler, die Berufe haben jedoch geringeres Substituierbarkeitspotenzial durch digitale Technologien.“

    Entwicklung der Kurzarbeit
    Ein Frühindikator für die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist die Anzeige für Kurzarbeit: Mit den Anzeigen signalisieren die Unternehmen, dass sie mit einem vorübergehenden Rückgang des Arbeitsvolumens von mehr als 10 Prozent für mindestens ein Drittel der Belegschaft rechnen. Im März zeigten in Baden-Württemberg 449 Betriebe für 9.431 Beschäftigte Kurzarbeit an (vorläufige Daten, 01.03.2024 bis 24.03.2024, Datenstand 25.03.2024). Im Februar 2024 zeigten 834 Betriebe für 15.611 Beschäftigte Kurzarbeit an.

    Agentur für Arbeit Heilbronn – Stadt- und Landkreis Heilbronn

    Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit – Quote bleibt bei 4,4 Prozent

    „Die konjunkturell schwierige Lage dämpft die übliche Frühjahrsbelebung und führt nur zu einem leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit im Heilbronner Raum. Dennoch ist unser Arbeitsmarkt nach wie vor in einer stabilen Verfassung. Das untermauert auch ein Blick auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, die sich in unserer Region weiter aufgebaut hat. Damit eröffnen sich für Arbeit-suchende und Arbeitslose weiterhin gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Einen besonderen Fokus richten die Jobcenter im Stadt- und Landkreis Heilbronn so-wie die Arbeitsagentur mit dem Projekt „Job-Turbo“ auf die Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen. Ziel ist es, ihnen eine Beschäftigung zu er-möglichen, auch wenn die Deutschkenntnisse noch nicht optimal sind“, sagt Manfred Grab, der Leiter der Heilbronner Agentur für Arbeit, zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.

    Arbeitslosigkeit
    Im März ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Heilbronner Bezirk gegen-über dem Februar um 17 auf 12 158 Personen zurückgegangen. Im Vergleich zum März 2023 werden 1 542 Arbeitslose mehr registriert. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 4,4 Prozent.

    Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung
    Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) sind im März 5 296 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 30 Personen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg von 887 oder 20,1 Prozent.

    Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) ist gegenüber dem Februar gesunken. Die im Agenturbezirk ansässigen Jobcenter registrieren im März 6 862 Arbeitslose. Das sind 47 weniger als im Vormonat aber 655 oder 10,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.

    Arbeitskräftenachfrage
    Den Vermittlungsfachkräften im Arbeitgeberservice werden im März 469 neue Jobangebote von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet. Das sind 60 weniger als vor einem Monat und 63 mehr als vor einem Jahr. Aus einem Bestand von 2 840 Stellen kann die Arbeitsagentur derzeit vermitteln, ein Plus von 30 gegenüber dem Februar aber ein Minus von 63 im Ver-gleich zum Vorjahr.

    (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Heilbronn)

    Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim

    Milde Frühjahrsbelebung

    Im März ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf 12665 zurückgegangen. Das sind 219 Arbeitslose (1,7 Prozent) weniger als im Februar und 1220 (10,7 Prozent) mehr als im März 2023. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 3,7 Prozent. In Baden-Württemberg liegt die Arbeitslosenquote wie im Februar bei 4,2 Prozent. „Da die Arbeitslosenquote jetzt schon im dritten Monat in Folge bei 3,7 liegt, könnte man meinen, auf dem Arbeitsmarkt passiert nicht viel. Doch der Schein trügt. Rund 3.000 Menschen haben sich allein im letzten Monat bei uns ab- und angemeldet. Transformation und Digitalisierung verändern die beruflichen Tätigkeiten enorm. Wer mit den Veränderungen Schritt halten will, muss sich beruflich weiterbilden. Das oft zitierte lebenslange Lernen wird immer wichtiger. Das gilt für Beschäftigte und Arbeitslose gleichermaßen. Einen guten Überblick über die vielen Weiterbildungsangebote liefert das neue bundesweite Onlineportal Mein NOW. Hier findet man auch die Angebote in unserer Region“, erklärt Elisabeth Giesen, Vorsitzende der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim. (Eine Pressemitteilung zu Mein Now finden Sie in der Anlage).

    Im März wurden 780 neue Arbeitsstellen gemeldet, 176 (18,4 Prozent) weniger als im Februar und 164 (17,4 Prozent) weniger als im März 2023. Insgesamt waren 6179 Stellen gemeldet, 308 (4,7 Prozent) weniger als im Februar und 1981 (24,3 Prozent) weniger als im März 2023. „Die Frühjahrsbelebung fällt sehr mild aus. Von der aktuellen Konjunktur- und Strukturkrise sind der Bau, aber auch Großhandel und Export und damit die Metall und Elektroindustrie betroffen.  Wir spüren das vor allem an einem Rückgang der Stellenangebote im Jahresvergleich um fast ein Viertel. Trotzdem haben im März über 1.000 Arbeitslose einen neuen Arbeitsplatz gefunden“, kommentiert Elisabeth Giesen.

    Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwäbisch Hall
    Im Landkreis Schwäbisch Hall liegt die Arbeitslosenquote bei 3,8 Prozent (Februar: 3,9 Prozent). Im März waren 4506 Menschen arbeitslos gemeldet, 21(0,5 Prozent) weniger als im Februar und 639 (16,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 1106 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 1124 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 238 Stellen gemeldet, 103 (30,2 Prozent) weniger als im Februar und 17,6 Prozent weniger als im März 2023. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2287; 15,9 Prozent weniger als im März 2023.

    Der Arbeitsmarkt im Hohenlohekreis
    Im Hohenlohekreis liegt die Arbeitslosenquote bei 3,4 Prozent (Februar: 3,5 Prozent). Im März waren 2328 Menschen arbeitslos gemeldet, 66 (2,8 Prozent) weniger als im Februar und 266 (12,9 Prozent) mehr als im März 2023. 500 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 559 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 117 Stellen gemeldet, 43 (26,9 Prozent) weniger als im Februar und 7,9 Prozent weniger als im März 2023. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1088; 21,3 Prozent weniger als im März 2023.

    Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis
    Im Main-Tauber-Kreis liegt die Arbeitslosenquote bei 3,5 Prozent (Februar: 3,6 Prozent). Im März waren 2698 Menschen arbeitslos gemeldet, 67 (2,4 Prozent) weniger als im Februar und 243 (9,9 Prozent) mehr als im März 2023. 682 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 753 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 259 Stellen gemeldet, 55 (17,5 Prozent) weniger als im Februar und 19,3 Prozent weniger als im März 2023. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1800; 34,5 Prozent weniger als im März 2023.

    Die Eckwerte nach Rechtskreisen
    Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 6458 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 6207. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand beträgt 51 Prozent.

    Von den 4506 Arbeitslosen im Landkreis Schwäbisch Hall wurden 2524 Arbeitslose vom Jobcenter Schwäbisch Hall betreut (März 2023: 2105). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Haller Landkreis betreuten 1982 Arbeitslose (März 2023: 1762).

    Von den 2328 Arbeitslosen im Hohenlohekreis wurden 1101 vom Jobcenter Hohenlohekreis betreut (März 2023: 968). Die Arbeitsagentur im Hohenlohekreis betreute 1227 Arbeitslose (März 2023: 1094).

    Von den 2698 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 1177 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (März 2023: 1169). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1521 Arbeitslose (März 2023: 1286).

    (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim)

     

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