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    Arbeitsmarktbericht // Juni 2023

    Gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten erreichen Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg

    Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg im Juni steigt leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) hat gegenüber dem Vorjahr auch im Juni weiter zugenommen: hier sind insgesamt 140.975 Personen arbeitslos.

    Im Juni 2023 waren in Baden-Württemberg 238.477 Menschen arbeitslos gemeldet, gegenüber Mai sind das 1.565 mehr. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Vergleich zum Vormonat annähernd gleichgeblieben; die Jugendarbeitslosenquote bleibt bei 2,6 Prozent.

    15.292 Menschen haben im Juni aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung aufgenommen. Es waren damit 1.156 Menschen weniger als im Vormonat. 19.135 Menschen haben sich im Anschluss an eine Beschäftigung arbeitslos gemeldet (310 weniger als im Vormonat). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt mit 72.393 weiterhin unter Vorjahresniveau (um -4,2 Prozent).

    In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ist der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen um 0,2 Prozent gegenüber Mai gestiegen, in der Grundsicherung (SGB II) um 1,0 Prozent.

    Christian Rauch, Leiter der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit (BA), ordnet die Arbeitsmarktzahlen ein: „Den Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg haben die Unsicherheiten des gesamtwirtschaftlichen Umfelds erreicht. Die bereits in den Vormonaten erkennbare schwächere Entwicklung setzt sich fort: Normalerweise ist im Juni mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit zu rechnen. Diese jahreszeitlich übliche Belebung bleibt jedoch aus, saisonbereinigt ist ein Anstieg von 1,6 Prozent zu verzeichnen. Die durch die Corona-Krise verdeckten strukturellen Schwächen des Arbeitsmarkts kommen wieder zum Tragen. Die fortschreitende digitale und ökologische Transformation sowie der anhaltende Fachkräftemangel stellen uns alle vor große Herausforderungen. Die Agenturen für Arbeit vor Ort sind für Betriebe und die Menschen da, wenn es darum geht, zum Beispiel durch Qualifizierung die Beschäftigung auch in der Arbeitswelt von morgen zu sichern.“

    (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg)

    Agentur für Arbeit Heilbronn – Stadt- und Landkreis Heilbronn

    Keine Belebung am Arbeitsmarkt – Quote unverändert bei 3,8 Prozent

    „Die positive Entwicklung im Vormonat hat sich auf unserem Arbeitsmarkt nicht fortgesetzt. Die Zahl der arbeitslosen Menschen hat sich im Juni entgegnen der sonst jahreszeitlich üblichen Belebung kaum verändert. Unser Arbeitsmarkt ist aber immer noch in einer stabilen Verfassung und bietet viele Chancen. Nach wie vor werden gut ausgebildete Fachkräfte gesucht. Und wer noch in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen möchte, hat auch noch sehr gute Chancen. Unsere Berufsberatung kann Jugendliche aber auch Ältere mit umfangreichen An-geboten vielfältig unterstützen“, kommentiert Manfred Grab, Leiter der Heilbronner Agentur für Arbeit, die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt.

    Arbeitslosigkeit

    Zur Jahresmitte tritt der Arbeitsmarkt auf der Stelle: Im Heilbronner Agenturbe-zirk ist die Zahl der arbeitslosen Menschen praktisch unverändert geblieben. Gegenüber dem Vormonat steigt die Zahl um fünf auf 10 616. Im Vergleich zum Vorjahr sind 1 408 Menschen mehr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen hat sich nicht verändert und liegt bei 3,8 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 3,3 Prozent.

    Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung

    In der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) sind im abgelaufenen Monat 4 249 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Mai sind das 76 Personen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von 427. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) ist gegenüber dem Vormonat dagegen rückläufig. Die im Heilbronner Agenturbezirk ansässigen Jobcenter registrieren im Juni 6 367 Arbeitslose. Das sind 71 weniger als im Mai aber 981 mehr als noch vor einem Jahr.

    Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

    Im Bezirk der Agentur für Arbeit Heilbronn sind zum Stichtag 31. Dezember 2022 - neuere Daten liegen derzeit noch nicht vor - insgesamt 225 833 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 655 oder 0,3 Prozent weniger als im Vorquartal aber 3 979 oder 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

    Arbeitskräftenachfrage

    Den Vermittlungsfachkräften der Arbeitsagentur sind in den letzten vier Wochen 518 neue Jobs von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet worden. Das sind 95 mehr als vor einem Monat und elf mehr als vor einem Jahr. Aus einem Bestand von 2 764 Stellen kann die Arbeitsagentur derzeit vermitteln – ein Minus von 85 gegenüber dem Mai und ein Minus von 565 im Vergleich zum Vorjahr.

    (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Heilbronn)

    Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim

    Der demografische Wandel ist auf dem Arbeitsmarkt angekommen

    Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf 10946 zurückgegangen. Das sind 39 Arbeitslose (0,4 Prozent) weniger als im Mai und 987 (9,9 Prozent) mehr als im Juni 2022. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 3,2 Prozent. In Baden-Württemberg liegt die Arbeitslosenquote bei 3,8 Prozent (Mai: 3,7).

    843 neue Arbeitsstellen wurden im Juni gemeldet, 205 (19,6 Prozent) weniger als im Mai und 322 (27,6 Prozent) weniger als im Juni 2022. Insgesamt waren 7880 Stellen gemeldet, 168 (2,1 Prozent) weniger als im Mai und 543 (6,4 Prozent) weniger als im Juni 2022

    Der demografische Wandel ist auf dem Arbeitsmarkt angekommen, was bedeutet, dass die Bevölkerung altert und die Erwerbsbevölkerung schrumpft.
    „Bereits jetzt stellt die Deckung des Fachkräftebedarfs die Unternehmen und die Gesellschaft vor große Herausforderungen“, betont Elisabeth Giesen, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim. „Mit dem Renteneintritt der Babyboomer, also der Jahrgänge 1955 bis 1970, werden die Fachkräftelücken größer werden. Der technische Fortschritt kann einen Teil dieser Lücke auffangen, doch es ist angezeigt, den Fokus verstärkt darauf zu richten, ältere Arbeitnehmer mit guten Konzepten im Erwerbsleben zu halten“, so Elisabeth Giesen.

    Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwäbisch Hall

    Im Landkreis Schwäbisch Hall liegt die Arbeitslosenquote bei 3,2 Prozent (Mai: 3,2 Prozent). Im Juni waren 3763 Menschen arbeitslos gemeldet, sieben (0,2 Prozent) weniger als im Mai und 547 (17,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 844 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 853 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 193 Stellen gemeldet, 107 (35,7 Prozent) weniger als im Mai und 45,0 Prozent weniger als im Juni 2022. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2666; 11,4 Prozent weniger als im Juni 2022.

    Der Arbeitsmarkt im Hohenlohekreis

    Im Hohenlohekreis liegt die Arbeitslosenquote bei 2,9 Prozent (Mai: 2,9 Prozent). Im Juni waren 2008 Menschen arbeitslos gemeldet, 33 (1,7 Prozent) mehr als im Mai und 73 (3,8 Prozent) mehr als im Juni 2022. 452 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 412 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 109 Stellen gemeldet, 112 (50,7 Prozent) weniger als im Mai und 42,9 Prozent weniger als im Juni 2022. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1417; 4,6 Prozent mehr als im Juni 2022.

    Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis

    Im Main-Tauber-Kreis liegt die Arbeitslosenquote bei 3,0 Prozent (Mai: 3,1 Prozent). Im Juni waren 2302 Menschen arbeitslos gemeldet, 73 (3,1 Prozent) weniger als im Mai und 229 (11,0 Prozent) mehr als im Juni 2022. 573 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 646 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 395 Stellen gemeldet, sechs (1,5 Prozent) weniger als im Mai und 1,7 Prozent weniger als im Juni 2022. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2562; 7,9 Prozent weniger als im Juni 2022.

    Die Eckwerte nach Rechtskreisen

    Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 5824 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 5122. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand beträgt 53,2 Prozent.

    Von den 3763 Arbeitslosen im Landkreis Schwäbisch Hall wurden 2125 Arbeitslose vom Jobcenter Schwäbisch Hall betreut (Juni 2022: 1688). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Haller Landkreis betreuten 1638 Arbeitslose (Juni 2022: 1528).

    Von den 2008 Arbeitslosen im Hohenlohekreis wurden 999 vom Jobcenter Hohenlohekreis betreut (Juni 2022: 924). Die Arbeitsagentur im Hohenlohekreis betreute 1009 Arbeitslose (Juni 2022: 1011).

    Von den 2302 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 1131 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (Juni 2022: 930). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1171 Arbeitslose (Juni 2022: 1143).

    Ausbildungsmarkt

    „Die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, sind im Juni in nahezu allen Branchen sehr gut- auch noch für dieses Jahr. Wer auf der Suche ist, wendet sich am besten an unsere Berufsberatung und bespricht mit den Beraterinnen und Beratern die aktuellen Ausbildungsangebote“, ermutigt Elisabeth Giesen. „Denn mit einer abgeschlossenen Ausbildung hat man das Fundament, auf das sich aufbauen lässt“, so Giesen.

    Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres haben sich 2636 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet, das sind 13,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im gleichen Zeitraum wurden 5536 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 6,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.

    (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim)

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