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    Aktueller Arbeitsmarktbericht // Juli 2024

    Mehr Dynamik auf dem Arbeitsmarkt

    Der Arbeitsmarkt zeigt im Juli mehr Dynamik. Der Trend, dass mehr Menschen eine Beschäftigung aufnehmen und ihre Arbeitslosigkeit beenden als im Vorjahr, bestätigte sich. Gleichzeitig meldeten sich saisonbedingt mehr Menschen arbeitslos als im Vormonat. Auch im Vorjahresvergleich ist ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Sorge bereitet, dass die Langzeitarbeitslosigkeit weiter steigt. Ihr Anteil an allen arbeitslosen Menschen liegt inzwischen bei 30 Prozent. Die Arbeitslosigkeit ist im Juli saisonbedingt gestiegen. Es waren 6.966 (plus 2,7 Prozent) mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im Juni 2024. Abschluss der Ausbildung sowie die Beendigung zahlreicher arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen und Integrationskurse ließen jahreszeittypisch die Arbeitslosigkeit steigen. Gleichzeitig konnten im Juli 18.964 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung beenden. Das sind deutlich mehr Menschen als im Vormonat (plus 3.200 bzw. plus 20,3 Prozent). Bereits im fünften Monat in Folge haben mehr arbeitslose Menschen eine Beschäftigung aufgenommen als im Vorjahr – im Juli waren es plus 3.445 bzw. plus 22,2 Prozent.

    Langzeitarbeitslosigkeit verhärtet sich

    Nicht alle Personengruppen profitieren von der Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarkts. Seit dem Ende der Corona-Pandemie ist die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen überproportional gestiegen, von 68.570 (Januar 2023) auf inzwischen 79.988 (plus 17 Prozent). Die Gründe sind unterschiedlich; oftmals sind es mehrere Vermittlungshemmnisse. Eine der wichtigsten Ursachen ist die fehlende berufliche Qualifikation. So haben rund 60 Prozent der Langzeitarbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung. In der Altersgruppe bis 35 Jahren liegt der Anteil bei rund 70 Prozent.

    Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Die richtige berufliche Entscheidung zu treffen, ist nie einfach. Unsere Arbeitsmarktdaten zeigen deutlich: Wer in berufliche Ausbildung und Qualifizierung investiert, legt das Fundament für einen stabilen Berufs- und Karriereweg. Für eine Ausbildung ist es nie zu spät, auch mit über 25 Jahren nicht. Wer jetzt noch keine Ausbildung hat, sollte die Sommermonate nutzen, um sich zu orientieren und zu bewerben. Ich bin den Betrieben für ihr breites Ausbildungsangebot dankbar. Fast 4.000 Ausbildungen wurden 2023 mit der Assistierten Ausbildung gefördert – eine Win-Win-Situation für Betriebe und Auszubildende.“

    Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit steigt

    Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit liegt seit fast einem Jahr deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Zuletzt (April 2024) befanden sich laut vorläufiger Hochrechnung 61.000 Menschen in Kurzarbeit, insbesondere im Metall- und Elektrobereich. Die Kurzarbeiterquote liegt in Baden-Württemberg bei 1,2 Prozent – und damit doppelt so hoch wie im Bundesschnitt (0,6 Prozent).

    (Quelle: Regionaldirektion Baden-Württemberg)

     

    Agentur für Arbeit Heilbronn – Stadt- und Landkreis Heilbronn

    Arbeitslosigkeit steigt im Sommer weiter – Quote bei 4,5 Prozent

    „Am Arbeitsmarkt spiegeln sich nicht nur die Konjunktur und die Auftragslage wider. Es gibt auch saisonale Effekte“, sagt Manfred Grab, der Leiter der Heilbronner Agentur für Arbeit, zur Lage auf dem Arbeitsmarkt. „Ebenso wie das winterliche Tief kennen wir diese Eintrübung im Sommer. Die Arbeitslosigkeit ist im Juli bei nahezu allen Personengruppen gestiegen, überdurchschnittlich deutlich aber bei den Jüngeren unter 25 Jahre. Viele haben ihre Ausbildung beendet und wol-len im Berufsleben Fuß fassen. Wer aber nicht vom Ausbildungsbetrieb übernommen wird, meldet sich bei der Arbeitsagentur, um die Übergangszeit zu überbrücken und dann im September neu durchzustarten. Genauso verlässlich sinkt die Zahl bei den meist gut ausgebildeten Arbeitskräften nach dem Sommer wieder. Da in diesem Jahr der sonst übliche Frühjahrsaufschwung aber nahezu aus-geblieben ist, verzeichnen wir eine Arbeitslosigkeit, die deutlich höher ist als im letzten Jahr.“

    Arbeitslosigkeit

    Im Juli steigt normalerweise die Arbeitslosigkeit saisonbedingt an. Das war in den vergangenen Jahren die Regel. So ist es auch in diesem Jahr. Ende des Monats sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Heilbronn 12 564 Männer und Frauen ohne Job gemeldet. Das sind 321 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,2 auf 4,5 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 3,9 Prozent.

    Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung

    In der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch III sind im Statistikzeitraum 5 341 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem letzten Monat sind das 201 Personen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 19,7 %. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) ist ebenfalls angestiegen. Die im Heilbronner Agenturbezirk ansässigen Jobcenter registrieren im Juli 7 223 arbeitslose Menschen. Das sind 120 mehr als im Vormonat und 748 mehr als noch vor einem Jahr.

    Arbeitskräftenachfrage

    Den Vermittlungsfachkräften im Arbeitgeberservice werden 614 neue Stellen von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet. Das sind 172 mehr als vor einem Monat. Der Stellenbestand ist gegenüber Juni um 135 auf jetzt 3 058 angewachsen. Im Vorjahr betrug der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen 2 852.

    (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Heilbronn)

     

    Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim

    Der Arbeitsmarkt im Juli

    Im Juli ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf  12458 gestiegen. Das sind 170 Arbeitslose (1,4 Prozent) mehr als im Juni und 1420 (12,9 Prozent) mehr als im Juli 2023. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 auf 3,6 Prozent gestiegen. In Baden-Württemberg ist die Arbeitslosenquote um 0,1 auf 4,2 Prozent gestiegen. „Schulen, Ausbildungen oder Überbrückungszeiten enden und für viele junge Leute geht es erst nach den Sommerferien weiter. Deshalb sind es vor allem die unter 25-Jährigen, die im Ferienmonat Juli arbeitslos werden“, erklärt Elisabeth Giesen, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim. Und weiter: „Wer noch keinen Plan für die weitere berufliche Laufbahn hat, wird von uns gerne beraten.“ Im Juli wurden 781 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 106 (15,7 Prozent) mehr als im Juni und 107 (12 Prozent) weniger als im Juli 2023. Insgesamt waren 5160 Stellen gemeldet, 166 (3,1 Prozent) weniger als im Juni und 2865 (35,7 Prozent) weniger als im Juli 2023.

    Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwäbisch Hall

    Im Landkreis Schwäbisch Hall liegt die Arbeitslosenquote wie im Juni bei 3,7 Prozent Im Juli waren 4422 Menschen arbeitslos gemeldet, 16 (0,4 Prozent) mehr als im Juni und 659 (17,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 1098 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 1088 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 221 Stellen gemeldet, 4 (1,8 Prozent) mehr als im Juni und 23,5 Prozent weniger als Juli 2023. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1819; 32,7 Prozent weniger als im Juli 2023.

    Der Arbeitsmarkt im Hohenlohekreis

    Im Hohenlohekreis liegt die Arbeitslosenquote wie im Juni bei 3,4 Prozent. Im Juli waren 2363 Menschen arbeitslos gemeldet, 23 (1 Prozent) mehr als im Juni und 279 (13,4 Prozent) mehr als im Juli 2023. 595 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 581 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 69 Stellen gemeldet, 28 (28,9 Prozent) weniger als im Juni und 52,1 Prozent weniger als im Juli 2023. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1026; 30,2 Prozent weniger als im Juli 2023.

    Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis

    Im Main-Tauber-Kreis liegt die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent (Juni: 3,2 Prozent). Im Juli waren 2577 Menschen arbeitslos gemeldet, 54 (2,1 Prozent) mehr als im Juni und 316 (14 Prozent) mehr als im Juli 2023. 815 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 751 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 337 Stellen gemeldet, 102 (43,4 Prozent) mehr als im Juni und 14,2 Prozent mehr als im Juli 2023. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1658; 35,5 Prozent weniger als im Juli 2023.

    Die Eckwerte nach Rechtskreisen

    Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 6304 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 6154. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand betrug 50,6 Prozent.

    Von den 4422 Arbeitslosen im Landkreis Schwäbisch Hall wurden 2424 Arbeitslose vom Jobcenter Schwäbisch Hall betreut (2089 im Juli 2023). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Haller Landkreis betreuten 1998 Arbeitslose (1674 im Juli 2023).

    Von den 2363 Arbeitslosen im Hohenlohekreis wurden 1117 vom Jobcenter Hohenlohekreis betreut (1030 im Juli 2023). Die Arbeitsagentur im Hohenlohekreis betreute 1246 Arbeitslose (1054 im Juli 2023).

    Von den 2577 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 1130 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (1076 im Juli 2023). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1447 Arbeitslose (1185 im Juli 2023).

    Ausbildungsmarkt

    „Eine Berufsausbildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit“, betont Elisabeth Giesen. Und weiter: „Aktuell gibt es noch freie Ausbildungsplätze für den Ausbildungsbeginn in diesem Jahr. Ich rate Allen, die noch keine Zusage für eine Ausbildung oder weiterführende Schule haben, sich schnell bei uns zu melden. Sie werden überrascht sein wie vielfältig das Angebot noch ist.“ Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres haben Arbeitgeber 5315 Berufsausbildungsstellen gemeldet, das sind 5,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im gleichen Zeitraum haben sich 2783 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet, das sind 1,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.

    (Quelle: Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim)

    Bildquelle: Bundesagentur für Arbeit

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