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    Aktueller Arbeitsmarktbericht // Januar 2025

    Anstieg der Arbeitslosigkeit weitgehend jahreszeitlich bedingt

    Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist überwiegend saisonal bedingt

    Die Zahl der arbeitslosen Menschen steigt im Januar auf 294.214 (plus 7,5 Prozent gegenüber dem Vormonat). Der Anstieg der Arbeitslosigkeit hat zum Großteil saisonale Gründe, wie das Auslaufen von Beschäftigungsverhältnissen zum Jahresende sowie geringerer Arbeitskräftebedarf in der Winterpause. Verglichen mit dem Januar des vorigen Jahres liegt die Arbeitslosenzahl um 26.135 höher. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Schaut man auf die Personen, die sich aus einer Erwerbstätigkeit heraus im Januar arbeitslos meldeten, so liegt deren Anzahl mit 33.421 leicht über dem Niveau von Januar 2024 (plus drei Prozent).

    Saisonbereinigter Anstieg der Arbeitslosigkeit setzt sich fort

    Saisonbereinigt hat die Zahl der arbeitslosen Menschen gegenüber dem Vormonat um 3.000 zugenommen. Schwierigkeiten bereitet die deutlich zurückgegangene Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes. Indikatoren hierfür sind sowohl die um über ein Viertel zurückgegangenen Stellenmeldungen der Betriebe wie auch die geringeren Arbeitsaufnahmen aus Arbeitslosigkeit.

    Aktualisierte Arbeitslosenquote von Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung

    Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung hat, der hat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Neue Zahlen zeigen, dass die Arbeitslosenquote von Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung auf 14,0 Prozent (2024) gestiegen ist (2023: 13,6 Prozent). Sie fällt damit sechs Mal höher aus als die Arbeitslosenquote von Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung.

    Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Dass die Betriebe weiterhin auf das Instrument Kurzarbeit setzen und ihre Fachkräfte halten, ist ein positives Zeichen.“ Mit Blick auf die geringe Dynamik am Arbeitsmarkt ergänzt Musati: „Konjunktur und Strukturwandel setzen dem Arbeitsmarkt weiter zu. Es zeigt sich immer deutlicher, dass gut ausgebildete Fachkräfte die besseren Beschäftigungschancen in diesen Umbruchszeiten haben. Deshalb sind und bleiben Investitionen in berufliche Aus- und Weiterbildung immens wichtig.“

    Kurzarbeit nimmt weiter zu

    Im Oktober 2024 waren nach vorläufigen hochgerechneten Daten 67.422 Personen im Land in Kurzarbeit – nach 52.673 im September und 35.835 im August 2024. 1,4 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Südwesten waren im Oktober 2024 in Kurzarbeit – etwa doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt. Anstatt auf Stellenabbau setzen diese Betriebe auf Kurzarbeit – sie halten ihre Fachkräfte im Betrieb und sichern damit Arbeitsplätze.

     

    Agentur für Arbeit Heilbronn – Stadt- und Landkreis Heilbronn

    Zum Jahresauftakt steigt Arbeitslosigkeit stark an

    „Der Arbeitsmarkt reagiert nicht nur auf konjunkturelle, sondern auch auf saisonale Einflüsse. Wie zu dieser Jahreszeit üblich, ist auch in diesem Januar die Arbeitslosigkeit angestiegen,“ beschreibt Alexandra Neukam, operative Geschäftsführerin der Heilbronner Agentur für Arbeit, die aktuelle Lage. „Der traditionelle Kündigungstermin zum Jahreswechsel sowie das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge tragen zur Zunahme bei. Neben den saisonalen Effekten führen aber auch die Konjunkturschwäche und Transformationsprobleme zu steigender Arbeitslosigkeit. Gut qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern bietet der Arbeitsmarkt dennoch immer wieder viele Chancen, einen passenden Job zu finden. Fachkräfte sind nach wie vor gesucht.“

    Arbeitslosigkeit

    Schnee und Eis sind nicht in Sicht – trotzdem fordern die Jahreszeit und die getrübte wirtschaftliche Lage ihren Tribut auf dem Arbeitsmarkt. Im Januar ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Agenturbezirk Heilbronn um 1 028 auf 13 883 angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind 1 635 Menschen mehr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen erhöht sich um 0,3 Punkte auf 4,9 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 4,4 Prozent.

    Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung

    Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) sind im Januar 6 080 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 644 Personen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg von 851 oder 16,3 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) hat gegenüber dem Vormonat ebenfalls zugenommen. Die im Agenturbezirk Heilbronn ansässigen Jobcenter registrieren im Januar 7 803 Arbeitslose. Das sind 384 mehr als im Vor-monat und 784 mehr als im Vorjahr (plus 11,2 Prozent).

    Arbeitskräftenachfrage

    Saisonbedingt und auch aufgrund der Konjunkturschwäche ist der Arbeitskräftebedarf zu Beginn des Jahres zurückgegangen. Den Vermittlungsfachkräften sind im Januar 285 neue Stellen von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet worden. Das sind 129 weniger als vor einem Monat und 125 weniger als vor einem Jahr. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Dezember auf 2 606 (minus 166) zurückgegangen. Das sind 212 Stellen weniger als im Vorjahr (minus 7,5 Prozent).

    (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Heilbronn)

     

    Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim

    Schwache Wirtschaft hinterlässt Spuren am Arbeitsmarkt

    Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf 13953 gestiegen. Das sind 1112 Arbeitslose (8,7 Prozent) mehr als im Dezember 2024 und 1251 (9,8 Prozent) mehr als im Januar 2024. Die Arbeitslosenquote ist um 0,3 Prozent auf 4,0 Prozent gestiegen.

    In Baden-Württemberg lag die Arbeitslosenquote bei 4,6 Prozent (Dezember 2024: 4,3 Prozent).

    Ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Januar ist üblich. Auslaufende befristete Arbeitsverhältnisse, Kündigungen zum Jahresende und saisonale Gründe schlagen sich am Anfang des Jahres regelmäßig in der Statistik nieder.

    „Doch zusätzlich hinterlässt die schwache Wirtschaftsentwicklung Spuren am Arbeitsmarkt. Denn die Arbeitslosigkeit ist deutlich gestiegen und auch die Stellenzugänge, die ein Indikator für die aktuelle Einstellungsbereitschaft der Betriebe sind, gingen aufgrund der schwachen Konjunktur weiter zurück. Während die Dienstleistungsbranchen weiter wuchsen, verzeichnete das Produzierende Gewerbe einen deutlichen Rückgang“, so Elisabeth Giesen, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim.

    Im Januar wurden 528 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 180 (25,4 Prozent) weniger als im Dezember und 38 (7,8 Prozent) mehr als im Januar 2024. Insgesamt waren 4307 Stellen gemeldet, 33 (0,8 Prozent) weniger als im Dezember und 2591 (37,6 Prozent) weniger als im Januar 2024.

    „Die zurückhaltende Einstellungsbereitschaft der Betriebe trifft vor allem Menschen ohne verwertbare Ausbildung oder mit unzulänglichen Deutschkenntnissen“, führt Elisabeth Giesen an. Die Transformationsprozesse, die den Arbeitsmarkt in diesem Jahr prägen werden, sind weitreichend und betreffen verschiedene Dimensionen der Wirtschaft, Technologie und Gesellschaft. „Die Fähigkeit, sich an neue berufliche Anforderungen anzupassen und die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiter zu qualifizieren, wird für Arbeitnehmende entscheidend sein. Denn so kann der Übergang in neue Berufe oder Branchen gelingen“, so die Agenturleiterin.

    Kurzarbeit

    Inanspruchnahme von Kurzarbeit nimmt zu. Betriebe sicherten dadurch in größerem Umfang als im Vorjahr ihre Beschäftigung durch konjunkturell bedingte Kurzarbeit. Die jüngsten Zahlen zur realisierten konjunkturellen Kurzarbeit liegen für Juni 2024 vor. Zahlen zum Kurzarbeitergeld liegen aufgrund des Verfahrens nur zeitverzögert vor. Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim haben im Juli 2024 3201 Arbeitnehmende in 109 Betrieben kurz gearbeitet (Juni 2024: 3621 Arbeitnehmende in 98 Betrieben). Im Juli 2023 waren es 1354 Arbeitnehmende in 49 Betrieben.

    Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwäbisch Hall

    Im Landkreis Schwäbisch Hall lag die Arbeitslosenquote im Januar bei 4,1 Prozent (Dezember: 3,8 Prozent). Im Januar waren 4891 Menschen arbeitslos gemeldet, 332 (7,3 Prozent) mehr als im Dezember und 499 (11,4 Prozent) mehr als im Januar 2024. 1124 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 787 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 200 Stellen gemeldet, 51 (20,3 Prozent) weniger als im Dezember und 16,3 Prozent mehr als im Januar 2024. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1720; 30,7 Prozent weniger als im Januar 2024.

    Der Arbeitsmarkt im Hohenlohekreis

    Im Hohenlohekreis lag die Arbeitslosenquote im Januar bei 3,7 Prozent (Dezember: 3,5 Prozent). Im Januar waren 2588 Menschen arbeitslos gemeldet, 163 (6,7 Prozent) mehr als im Dezember und 265 (11,4 Prozent) mehr als im Januar 2024. 576 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 412 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 113 Stellen gemeldet, 27 (19,3 Prozent) weniger als im Dezember und 85,2 Prozent mehr als im Januar 2024. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 998; 13,1 Prozent weniger als im Januar 2024.

    Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis

    Im Main-Tauber-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Januar bei 3,8 Prozent (Dezember: 3,4 Prozent). Im Januar waren 2984 Menschen arbeitslos gemeldet, 332 (12,5 Prozent) mehr als im Dezember und 246 (9 Prozent) mehr als im Januar 2024. 894 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 563 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 154 Stellen gemeldet, 26 (14,4 Prozent) weniger als im Dezember und 11 Prozent weniger als im Januar 2024. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1028; 48,4 Prozent weniger als im Januar 2024.

    Die Eckwerte nach Rechtskreisen

    Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 6804 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 7149. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand betrug 48,8 Prozent.

    Von den 4891 Arbeitslosen im Landkreis Schwäbisch Hall wurden 2609 Arbeitslose vom Jobcenter Schwäbisch Hall betreut (2394 im Januar 2024). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Haller Landkreis betreuten 2282 Arbeitslose (1998 im Januar 2024).

    Von den 2588 Arbeitslosen im Hohenlohekreis wurden 1214 vom Jobcenter Hohenlohekreis betreut (1178 im Januar 2024). Die Arbeitsagentur im Hohenlohekreis betreute 1374 Arbeitslose (1145 im Januar 2024).

    Von den 2984 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 1232 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (1171 im Januar 2024). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1752 Arbeitslose (1567 im Januar 2024).

    (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim)

     

    Bildquelle: Bundesagentur für Arbeit

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