Ein gewöhnlicher Januar am Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg
Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg steigt im Januar auf 3,9 Prozent. Bei den unter 25-Jährigen ist die Quote auf 2,7 Prozent angestiegen. Dennoch ist dieser Anstieg weder besorgniserregend noch ungewöhnlich. Saisonbereinigt, also die Arbeitsmarktstatistik ohne saisonalen Effekte, wäre der Bestand an Arbeitslosen sogar um 0,6 Prozentpunkte gefallen.
Im Januar 2023 waren in Baden-Württemberg 243.217 Menschen arbeitslos gemeldet, 15.754 mehr als im Dezember. Dementsprechned steigt die Arbeitslosenquote auf 3,9 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren hat gegenüber dem Vormonat zugenommen, hier liegt die Arbeitslosenquote bei 2,7 Prozent.
Die Dynamik lässt weiter nach: Im Januar haben 42.603 Menschen aus der Arbeitslosigkeit eine Beschäftigung aufgenommen. Das sind 11.551 weniger als im Dezember 2022. Gegenüber dem Vormonat wurden 6.239 weniger Stellen neu gemeldet. So gingen im Januar 2023 14.967 neue Stellenmeldungen bei den Arbeitgeber-Services der Arbeitsagenturen ein.
Christian Rauch, Leiter der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit erläutert: „Der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg zeigt sich auch im Januar 2023 stabil. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist saisontypisch und jahreszeitlich eher unterdurchschnittlich. Die verhaltene Dynamik am Arbeitsmarkt, also weniger Beschäftigungsaufnahmen und der Rückgang der Stellenmeldungen im Januar ist weiterhin ein Anzeichen dafür, dass Unternehmen und Betriebe sowohl bei Einstellungen als auch bei Entlassungen abwarten.“
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg)
Agentur für Arbeit Heilbronn – Stadt- und Landkreis Heilbronn
Saisonbedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresanfang
„Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist eine für diese Jahreszeit übliche Entwicklung auf unserem Arbeitsmarkt. Neben den witterungsbedingten Einflüssen sind der traditio-nelle Kündigungstermin zum Jahresende und das Auslaufen bei befristeten Arbeits-verträgen für die Zunahme verantwortlich. Auch werden in den Wintermonaten ge-nerell weniger Arbeitskräfte nachgefragt. Dennoch liegen die Stellenmeldungen im Januar etwas über dem Vorjahresniveau. Trotz der unsicheren Zeiten agieren die Arbeitgeber mit Umsicht und stellen auch neue Mitarbeiter ein. Alles in allem zeigt sich der Arbeitsmarkt zum Jahresbeginn von seiner robusten Seite“, beschreibt Man-fred Grab, Chef der Heilbronner Agentur für Arbeit, die aktuelle Lage.
Arbeitslosigkeit
Schnee und Eis sind nicht in Sicht – trotzdem fordert die Jahreszeit ihren Tribut auf dem Arbeitsmarkt. Im Januar ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Agenturbe-zirk Heilbronn um 671 auf 10 368 angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind 697 Menschen mehr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen erhöht sich um 0,3 Punkte auf 3,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,5 Prozent.
In Baden-Württemberg steigt die Arbeitslosenquote um 0,3 Punkte auf 3,9 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) sind im Januar 4 389 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 449 Personen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg von 36. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) hat gegenüber dem Vormonat ebenfalls zugenommen. Die im Agenturbezirk Heilbronn ansässigen Jobcenter registrieren im Januar 5 979 Arbeitslose. Das sind 222 mehr als im Vormonat und 661 mehr als im Vorjahr.
Arbeitskräftenachfrage
Saisonbedingt und auch aufgrund der konjunkturellen Entwicklung gibt es beim Ar-beitskräftebedarf kaum Bewegung. Den Vermittlungsfachkräften im Arbeitgeberser-vice, den die Agentur für Arbeit Heilbronn zusammen mit den Jobcentern in Heilbronn organisiert, sind im Januar 472 neue Stellen von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet worden. Das sind drei weniger als vor einem Monat und 47 mehr als vor einem Jahr. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Dezember auf 3 102 (plus 145) angestiegen. Das sind 276 Stellen mehr als im Vorjahr (plus 9,8 Prozent).
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Heilbronn)
Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim
Saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit
Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf 11718 gestiegen. Das sind 888 Arbeitslose (8,2 Prozent) mehr als im Dezember und 1247 (11,9 Prozent) mehr als im Januar 2022. Die Arbeitslosenquote ist um 0,2 auf 3,4 Prozent gestiegen. In Baden-Württemberg liegt die Arbeitslosenquote bei 3,9 Prozent (Dezember 3,6). „Die winterlichen Temperaturen führen regelmäßig zu höheren Arbeitslosenzahlen“, erklärt Elisabeth Giesen, Vorsitzende der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim, den saisonüblichen Anstieg.
Im Januar wurden 588 neue Arbeitsstellen gemeldet, 388 (39,8 Prozent) weniger als im Dezember und 502 (46,1 Prozent) weniger als im Januar 2022. Insgesamt waren 8044 Stellen gemeldet, 139 (1,7 Prozent) weniger als im Dezember, aber 780 (10,7 Prozent) mehr als im Januar 2022. „Der Bestand an Stellenangeboten hat - verglichen mit den letzten fünf Jahren im Januar – einen Höchstwert erreicht. Die Zugänge an Stellenangeboten gehen insbesondere im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung zurück, so dass wir zwar eine Stagnation bei der Arbeitskräftenachfrage beobachten, diese findet jedoch auf einem sehr hohen Niveau statt“, so Elisabeth Giesen.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwäbisch Hall
Im Landkreis Schwäbisch Hall liegt die Arbeitslosenquote bei 3,5 Prozent (Dezember: 3,3 Prozent). Im Januar waren 4051 Menschen arbeitslos gemeldet, 250 (6,6 Prozent) mehr als im Dezember und 523 (14,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 986 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 728 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 163 Stellen gemeldet, 112 (40,7 Prozent) weniger als im Dezember und 55,7 Prozent weniger als im Januar 2022. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2724; 9,3 Prozent mehr als im Januar 2022.
Der Arbeitsmarkt im Hohenlohekreis
Im Hohenlohekreis liegt die Arbeitslosenquote bei 3,1 Prozent (Dezember: 2,8 Prozent). Im Januar waren 2064 Menschen arbeitslos gemeldet, 186 (9,9 Prozent) mehr als im Dezember und 191 (10,2 Prozent) mehr als im Januar 2022. 492 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 299 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 77 Stellen gemeldet, 103 (57,2 Prozent) weniger als im Dezember und 60,7 Prozent weniger als im Januar 2022. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1327; 12,4 Prozent mehr als im Januar 2022.
Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis
Im Main-Tauber-Kreis liegt die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent (Dezember: 3 Prozent). Im Januar waren 2505 Menschen arbeitslos gemeldet, 244 (10,8 Prozent) mehr als im Dezember und 228 (10 Prozent) mehr als im Januar 2022. 752 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 509 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 233 Stellen gemeldet, 99 (29,8 Prozent) weniger als im Dezember und 37 Prozent weniger als im Januar 2022. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2668; 9,6 Prozent mehr als im Januar 2022.
Die Eckwerte nach Rechtskreisen
Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 5823 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 5895. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand beträgt 49,7 Prozent.
Von den 4051 Arbeitslosen im Landkreis Schwäbisch Hall wurden 2127 Arbeitslose vom Jobcenter Schwäbisch Hall betreut (Januar 2022: 1733). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Haller Landkreis betreuten 1924 Arbeitslose (Januar 2022: 1795).
Von den 2064 Arbeitslosen im Hohenlohekreis wurden 962 vom Jobcenter Hohenlohekreis betreut (Januar 2022: 719). Die Arbeitsagentur im Hohenlohekreis betreute 1102 Arbeitslose (Januar 2022: 1154).
Von den 2505 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 1118 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (Januar 2022: 848). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1387 Arbeitslose (Januar 2022: 1429).
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim)