Schwacher Rückgang der Arbeitslosigkeit im Februar
Die Zahl der arbeitslosen Menschen sinkt im Februar auf 292.606 (minus 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat). Verglichen mit dem Februar des vorigen Jahres liegt die Arbeitslosenzahl jedoch um 24.040 oder neun Prozent höher. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent.
Steigende Tendenz bei Jugendarbeitslosigkeit
Die Jugendarbeitslosenquote steigt im Februar 2025 von 3,5 auf 3,6 Prozent. Dieser leichte Anstieg ist saisonbedingt und unter anderem auf das Ausbildungsende einiger Ausbildungsberufe zurückzuführen. Zugleich beginnt erst im September wieder das neue Ausbildungsjahr, für das man sich jetzt aber schon bewerben sollte. Betrachtet man die Entwicklung der letzten drei Jahre, so ist die Jugendarbeitslosigkeit kontinuierlich gestiegen. Betroffen sind vor allem junge Menschen mit fehlendem Berufsabschluss, rund 70% verfügen über keinen Berufs- oder Studienabschluss. Wie auch in der Vergangenheit treffen konjunkturelle Schwächephasen junge Menschen und Berufsanfänger früher und stärker. Gerade mit Blick auf die Fachkräftesicherung ist es aber wichtig, dass dieser Personenkreis zum einen nach der Ausbildung Beschäftigungschancen erhält, um Berufserfahrung zu sammeln. Zum anderen gilt es, die guten Ausbildungschancen in Baden-Württemberg für die jungen Menschen besser zu nutzen.
Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt:
„Die Arbeitsmarktzahlen aus dem Februar sind kein Anlass zu Optimismus. Auch wenn wir in Baden-Württemberg nach Bayern die niedrigste Jugendarbeitslosenquote verzeichnen, haben wir doch seit drei Jahren eine steigende Jugendarbeitslosigkeit. Gleichzeitig bleiben viele Ausbildungsstellen unbesetzt. Deshalb ist es wichtig zu prüfen, wie die Zugangschancen in Ausbildung weiter verbessert werden können. Denn jeder und jede Jugendliche wird mit Blick auf die demografische Entwicklung der nächsten Jahre gebraucht. Auch mit 23 oder 24 ist es nicht zu spät für eine Ausbildung.“
Der Schlüssel liegt in der beruflichen Aus- und Weiterbildung
Ausbildungslosigkeit zu Beginn des Erwerbslebens ist der größte individuelle Risikofaktor für Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit beruflich Qualifizierter ist in den letzten Jahren weit weniger stark gestiegen als die Zahl der Arbeitslosen ohne formale Berufsqualifikation. Dies bestätigt die Relevanz einer Ausbildung; auch Aufstiegs- und Weiterbildungschancen hängen von einer erfolgreichen Erstausbildung ab. Am Übergang von der Schule zur Ausbildung fördern die Agenturen für Arbeit sowohl die Jugendlichen als auch den Betrieb mit der Assistierten Ausbildung. Das Instrument unterstützt die Jugendlichen während der Ausbildung, u.a. damit die Prüfungen bestanden und die Ausbildung erfolgreich durchlaufen werden kann. Gleichzeitig sollen durch die Förderung Ausbildungsbetriebe dazu gewonnen werden, auch Jugendlichen mit schwierigeren Startbedingungen eine Ausbildungsperspektive zu geben. Außerdem können Interessen und Stärken junger Menschen durch die Praktikumswochen und der Woche der Ausbildung einen Weg in ihrer Berufsorientierung ebnen.
Südwesten weiterhin überdurchschnittlich von Kurzarbeit betroffen
Im November 2024 befanden sich nach vorläufigen hochgerechneten Daten 69.439 Personen im Land in Kurzarbeit. Damit stieg die Zahl im Vergleich zu 66.261 im Oktober und 51.740 im September 2024 weiter an. 1,4 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Baden-Württemberg waren im November 2024 in Kurzarbeit – knapp doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt.
Agentur für Arbeit Heilbronn – Stadt- und Landkreis Heilbronn
Leichte Erholung am Arbeitsmarkt
„Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im Februar ist für unseren Agenturbezirk nicht ungewöhnlich. Aufgrund der wirtschaftlichen Schwäche sind wir aber immer noch in schwierigem Fahrwasser. Hinzu kommen strukturelle Herausforderungen wie etwa der Fachkräftemangel. Betriebe, die heute ausbilden, sichern sich ihre Fachkräfte von morgen. Allerdings passen die Anforderungen der Betriebe und das Potenzial von Bewerberinnen und Bewerbern nicht immer optimal zusammen. In Zeiten rückläufiger Bewerberzahlen gilt es aber alle Potenziale zu nutzen und auch Jugendlichen eine Chance zu geben, zunächst nicht als geeignet erscheinen. Im März beteiligt sich unsere Berufsberatung wieder an der Woche der Ausbildung. Damit wollen wir jungen Menschen, deren Eltern und auch Betrieben die Vorteile und Chancen einer Berufsausbildung aufzeigen“, sagt Manfred Grab, der Leiter der Heilbronner Arbeitsagentur, zur Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Arbeitslosigkeit
Im Februar ist die Arbeitslosigkeit zurückgegangen. Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer liegt im Bezirk der Arbeitsagentur Heilbronn bei 13 609. Das sind 274 Personen weniger als vor einem Monat aber 1 434 mehr als im Februar 2024. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 4,4 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung
In der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch III sind zum Statistiktermin 5 974 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 106 Arbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 708 Personen. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) ist im Vergleich zum Januar ebenfalls gesunken. Die Jobcenter für den Stadt- und Landkreis Heilbronn verzeichnen 7 635 Arbeitslose. Das sind 168 weniger als im Vormonat aber 726 mehr als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage
Von den Betrieben und Verwaltungen werden den Vermittlungsfachkräften in den letzten vier Wochen 641 Arbeitsplätze gemeldet. Das sind 356 mehr als im Januar. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Vormonat auf 2 791 (plus 185) gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das aber 19 weniger.
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Heilbronn)
Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim
Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit
Im Februar ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim leicht auf 13839 zurück gegangen. Das sind 114 Arbeitslose (0,8 Prozent) weniger als im Januar und 955 (7,4 Prozent) mehr als im Februar 2024. Die Arbeitslosenquote liegt wie auch im Vormonat bei 4 Prozent. In Baden-Württemberg liegt die Arbeitslosenquote wie im Januar bei 4,6 Prozent.
„Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit ist im Februar üblich und zieht sich durch nahezu alle Personengruppen. Nur bei den unter 25Jährigen ist die Entwicklung gegenläufig. Das liegt daran, dass einige Ausbildungen im Februar en-den. Ich gehe jedoch davon aus, dass die meisten der die frisch ausgebildeten jungen Leute schnell eine Arbeitsstelle finden werden.“, erklärt Elisabeth Giesen, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim. „Jetzt mit den Halbjahreszeugnissen beginnt der Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt. Eine berufliche Ausbildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit, deshalb sollten sich Jugendliche, die noch keine Ausbildungszusage haben, schnell bei uns zu melden. Noch gibt es jede Menge freie Ausbildungsplätze, doch das Angebot wird Monat für Monat kleiner“, so der Rat von Elisabeth Giesen an alle jungen Menschen, die noch keinen beruflichen Abschluss haben.
Ebenso saisonbedingt ist die Arbeitskräftenachfrage in diesem Monat gestiegen. So wurden im Februar 736 neue Arbeitsstellen gemeldet, 208 (39,4 Prozent) mehr als im Januar, aber 220 (23 Prozent) weniger als im Februar 2024. Insgesamt waren 4279 Stellen gemeldet, 28 (0,7 Prozent) weniger als im Januar, 2208 (34 Pro-zent) weniger als im Februar 2024. Mit Blick auf den zukünftigen Fachkräftebedarf rät Elisabeth Giesen: „Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sollten Unter-nehmen die Ausbildung nicht vernachlässigen, denn das würde sich rächen, wenn die Konjunktur und mit ihr die Arbeitskräftenachfrage wieder anzieht. Mit der Assistierten Ausbildung steht uns ein sehr flexibles Instrument zur Verfügung, mit dem der Erfolg einer Ausbildung auch dann sehr gute Chancen hat, wenn die Nachwuchskräfte zunächst nicht alle Anforderungen des Betriebes oder der Berufsschule erfüllen“ so Elisabeth Giesen. Der Arbeitgeber-Service und die Berufsberatung der Arbeitsagentur informieren über das kostenfreie Angebot für Auszubildende und Ausbildungsbetriebe.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwäbisch Hall
Im Landkreis Schwäbisch Hall liegt die Arbeitslosenquote wie im Januar bei 4,1 Prozent. Im Februar waren 4902 Menschen arbeitslos gemeldet, 11 (0,2 Prozent) mehr als im Januar und 375 (8,3 Prozent) mehr als im Februar 2024. 1108 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 1099 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 229 Stellen gemeldet, 29 (14,5 Prozent) mehr als im Januar und 32,8 Prozent weniger als im Februar 2024. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1702; 28,3 Prozent weniger als im Februar 2024.
Der Arbeitsmarkt im Hohenlohekreis
Im Hohenlohekreis liegt die Arbeitslosenquote wie im Januar bei 3,7 Prozent. Im Februar waren 2564 Menschen arbeitslos gemeldet, 24 (0,9 Prozent) weniger als im Januar und 170 (7,1 Prozent) mehr als im Februar 2024. 522 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 550 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 116 Stellen gemeldet, 3 (2,7 Prozent) mehr als im Januar und 27,5 Prozent weniger als im Februar 2024. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 959; 13,2 Prozent weniger als im Februar 2024.
Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis
Im Main-Tauber-Kreis liegt die Arbeitslosenquote wie im Januar bei 3,8 Prozent. Im Februar waren 2951 Menschen arbeitslos gemeldet, 33 (1,1 Prozent) weniger als im Januar und 186 (6,7 Prozent) mehr als im Februar 2024. 764 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 804 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 228 Stellen gemeldet, 74 (48,1 Prozent) mehr als im Januar und 27,4 Prozent weniger als im Februar 2024. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1022; 46 Prozent weniger als im Februar 2024.
Die Eckwerte nach Rechtskreisen
Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 6710 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 7129. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand beträgt 48,5 Prozent.
Von den 4902 Arbeitslosen im Landkreis Schwäbisch Hall wurden 2612 Arbeitslose vom Jobcenter Schwäbisch Hall betreut (142 mehr als im Februar 2024). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Haller Landkreis betreuten 2290 Arbeitslose (233 mehr als im Februar 2024).
Von den 2564 Arbeitslosen im Hohenlohekreis wurden 1180 vom Jobcenter Hohenlohekreis betreut (1 mehr als im Februar 2024). Die Arbeitsagentur im Hohenlohekreis betreute 1384 Arbeitslose (169 mehr als im Februar 2024).
Von den 2951 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 1211 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (50 mehr als im Februar 2024). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1740 Arbeitslose (136 mehr als im Februar 2024).
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim)
Bildquelle: Bundesagentur für Arbeit