Der Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig: der Bedarf an Fachkräften bleibt auf einem hohen Niveau
Die Stabilisierung am Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg setzt sich fort: im März sinkt die Arbeitslosenquote erneut auf 3,4 Prozent und die Zugangszahlen in Arbeitslosigkeit nehmen weiter ab. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen verringert sich weiterhin, verbleibt jedoch auf hohem Niveau. Im März 2022 waren in Baden-Württemberg 212.874 Menschen arbeitslos gemeldet, 6.032 und damit 2,8 Prozent weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote sinkt auf 3,4 Prozent. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bleibt die Arbeitslosenquote gegenüber Februar unverändert. Damit setzt sich der stabil gute Trend der letzten Monate weiter fort.
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg)
Agentur für Arbeit Heilbronn – Stadt- und Landkreis Heilbronn
Weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit – Quote sinkt auf 3,3 Prozent
„Die positive Entwicklung auf unserem Arbeitsmarkt setzt sich fort. Die Arbeitslosigkeit ist in den letzten vier Wochen erneut zurückgegangen und liegt deutlich unter dem Vorjahresniveau. Erfreulich ist auch, dass im Heilbronner Raum die Beschäftigung zugenommen hat und wir inzwischen knapp 222 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zählen. Ob und in welchem Umfang der Krieg in der Ukraine sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen wird, können wir derzeit noch nicht einschätzen“, sagt Manfred Grab, der Leiter der Heilbronner Agentur für Arbeit, zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Arbeitslosigkeit
Im März ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Heilbronner Bezirk gegenüber dem Februar um 185 auf 9 261 zurückgegangen. Im Vergleich zum März 2021 werden 3 235 Arbeitslose weniger registriert. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) sind im März 4 020 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 153 Personen weniger. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang von 2 349 oder 36,9 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) ist gegenüber dem Februar ebenfalls zurückgegangen. Die im Agenturbezirk ansässigen Jobcenter registrieren im März 5 241 Arbeitslose. Das sind 32 weniger als im Vormonat und 886 oder 14,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Entwicklung nach Personengruppen
Im Statistikzeitraum sind 4 051 Frauen arbeitslos gemeldet, 97 weniger als im Februar. Bei den Männern ist ein Rückgang um 88 auf 5 210 zu verzeichnen. Bei den Jüngeren ist die Arbeitslosigkeit nahezu gleichgeblieben. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist um acht auf 667 gestiegen. Die Quote für die Jugendarbeitslosigkeit bleibt unverändert bei 2,2 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote noch bei 3,6 Prozent bei 1 133 arbeitslosen jungen Menschen. Bei den Älteren werden dagegen weniger Arbeitslose gezählt. 3 447 Männer und Frauen in der Gruppe der über 50-Jährigen sind arbeitslos, 87 weniger als im Februar. Vor Jahresfrist waren noch 4 177 Ältere arbeitslos.
Kurzarbeit
Im September – aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor – waren im Heilbronner Agenturbezirk 10 266 Personen in 714 Betrieben von Kurzarbeit betroffen. Die Kurzarbeiter-Quote bezogen auf die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten lag bei 4,6 Prozent.
Arbeitskräftenachfrage
Den Vermittlungsfachkräften im Arbeitgeberservice werden im März 582 neue Jobangebote von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet. Das sind 218 weniger als vor einem Monat und 39 mehr als vor einem Jahr. Aus einem Bestand von 3 114 Stellen kann die Arbeitsagentur derzeit vermitteln, ein Plus von 48 gegenüber dem Februar und ein Plus von 568 im Vergleich zum Vorjahr.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Zum Stichtag 30. September 2021 – neuere Daten liegen noch nicht vor – sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Heilbronn 221 963 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 3 057 Personen oder 1,4 Prozent mehr als im Vorquartal. Gegenüber dem Vorjahresquartal erhöht sich die Zahl um 3 627 oder 1,7 Prozent.
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Heilbronn)
Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim
Die Arbeitskräftenachfrage bietet Chancen
Im März ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf 9901 gesunken. Das sind 297 Arbeitslose (2,9 Prozent) weniger als im Februar und 2576 (20,6 Prozent) weniger als im März 2021. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 auf 2,9 Prozent gesunken. In Baden-Württemberg liegt die Arbeitslosenquote bei 3,4 Prozent (Februar 3,5 Prozent). „Der Urkaine-Krieg wirkte sich ebenso wie die einrichtungsbezogene Impfpflicht zahlenmäßig im März noch nicht aus“, erklärt Elisabeth Giesen, Vorsitzende der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim. „Im Vordergrund stehen zunächst humanitäre Hilfen für die Geflüchteten aus der Ukraine. Trotzdem bereiten wir uns vor und dabei können wir auf unsere Netzwerke der Flüchtlingskrise 2015 zurückgreifen.“
Im März wurden 1317 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das sind zwar 509 (27,9 Prozent) weniger als im Februar, aber 302 (29,8 Prozent) mehr als im März 2021. Insgesamt waren 7886 Stellen gemeldet, 290 (3,8 Prozent) mehr als im Februar und 2775 (54,3 Prozent) mehr als im März 2021. „Sinkende Arbeitslosenzahlen sowie steigende Arbeitskräftenachfrage zeigen deutlich, dass der Arbeitsmarkt sich von der Pandemie weiter erholt. Diese Entwicklung ist eine gute Grundlage für die kommenden Herausforderungen am Arbeitsmarkt, die der Angriff Russlands auf die Ukraine mit sich bringen wird“, erklärt Elisabeth Giesen.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwäbisch Hall
Im Landkreis Schwäbisch Hall liegt die Arbeitslosenquote – wie schon im Februar - bei 2,9 Prozent. Im März waren 3331 Menschen arbeitslos gemeldet, 56 (1,7 Prozent) weniger als im Februar und 730 (18 Prozent) weniger als vor einem Jahr. 734 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 783 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 503 Stellen gemeldet, 213 (29,7 Prozent) weniger als im Februar und 44,1 Prozent mehr als im März 2021. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2812; 46,3 Prozent mehr als im März 2021.
Der Arbeitsmarkt im Hohenlohekreis
Im Hohenlohekreis liegt die Arbeitslosenquote bei 2,7 Prozent (Februar: 2,8 Prozent). Im März waren 1824 Menschen arbeitslos gemeldet, 53 (2,8 Prozent) weniger als im Februar und 460 (20,1 Prozent) weniger als im März 2021. 380 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 434 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 144 Stellen gemeldet, 164 (53,2 Prozent) weniger als im Februar und 19,1 Prozent weniger als im März 2021. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1255; 45,4 Prozent mehr als im März 2021.
Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis
Im Main-Tauber-Kreis liegt die Arbeitslosenquote bei 2,8 Prozent (Februar: 2,9 Prozent). Im März waren 2132 Menschen arbeitslos gemeldet, 106 (4,7 Prozent) weniger als im Februar und 735 (25,6 Prozent) weniger als im März 2021. 525 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 631 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 479 Stellen gemeldet, 78 (14 Prozent) weniger als im Februar und 49,7 Prozent mehr als im März 2021. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2633; 70 Prozent mehr als im März 2021.
Die Eckwerte nach Rechtskreisen
Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 4456 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 5445. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand beträgt 45 Prozent.
Von den 3331 Arbeitslosen im Landkreis Schwäbisch Hall wurden 1706 Arbeitslose vom Jobcenter Schwäbisch Hall betreut (März 2021: 1770). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Haller Landkreis betreuten 1625 Arbeitslose (März 2021: 2291).
Von den 1824 Arbeitslosen im Hohenlohekreis wurden 714 vom Jobcenter Hohenlohekreis betreut (März 2021: 778). Die Arbeitsagentur im Hohenlohekreis betreute 1110 Arbeitslose (März 2021: 1506).
Von den 2132 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 808 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (März 2021: 1086). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1324 Arbeitslose (März 2021: 1781).
Kurzarbeit
Der Gesetzgeber hat die Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld bis zum 30. Juni 2022 verlängert. Dies bezieht sich unter anderem auf den erleichterten Zugang zur Kurzarbeit, den Anspruch auf höhere Leistungssätze, die Hinzuverdienstmöglichkeiten und Kurzarbeit bei Personaldienstleistern.
Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde im Agenturbezirk im März für 447 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Die Agentur für Arbeit weist darauf hin, dass Kurzarbeit nach einer Unterbrechung von drei oder mehr Monaten neu angezeigt werden muss.
Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis September 2021 zur Verfügung. So haben im September im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim 5733 Arbeitnehmer:innen in 719 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet.
Im Landkreis Schwäbisch Hall haben 1634 Arbeitnehmer:innen in 213 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet.
Im Hohenlohekreis haben 919 Arbeitnehmer:innen in 120 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet.
Im Main-Tauber-Kreis haben 1942 Arbeitnehmer:innen in 206 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet.
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim)
Bildquelle: Bundesagentur für Arbeit
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